Nach einer kurzen Phase der Entspannung breitet sich das Coronavirus wieder alarmierend schnell in den USA aus. Besonders betroffen ist der Süden. Nun drohen Einreisestopps.
In Brasilien und den USA steigt die Zahl an Corona-Neuinfektionen stetig. In den USA infizierten sich allein binnen eines Tages 35.900 Menschen mit dem Virus.
Die Corona-Krise in den USA verschärft sich erneut dramatisch. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden binnen 24 Stunden 35.900 neue Infektionsfälle verzeichnet - fast so viele wie zum bisherigen Höhepunkt der Krise im April.
Beobachter führen dies unter anderem auf eine voreilige Lockerung der Corona-Beschränkungen zurück. Der texanische Gouverneur Greg Abbott appellierte nun an die Einwohner, möglichst daheim zu bleiben und beim Verlassen ihrer Häuser Atemschutzmasken zu tragen.
Corona in den USA: Süden besonders betroffen
Die Vereinigten Staaten sind das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt: Die Gesamtzahl der registrierten Infektionen liegt nach Angaben der Universität bei knapp 2,4 Millionen. Die Zahl der verzeichneten Todesopfer stieg um weitere 756 Fälle auf etwa 121.900.
Besonders deutlich ist der Anstieg im Süden der USA. Die Bundesstaaten Texas und Florida registrierten ihre höchsten Infektionsraten seit Beginn der Krise. Die Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut ordneten deshalb an, dass aus mehreren Staaten des Südens kommende Reisende in Quarantäne müssen. Bei Verstößen drohen Geldstrafen von bis zu 5.000 US-Dollar.
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo warnte die Bürger. Lange Zeit waren der Bundesstaat New York und die gleichnamige Millionenstadt das Epizentrum der Pandemie, dort starben mehr als 30.000 Menschen. Mit strikten Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen und Geschäftsschließungen konnte die Lage in der Metropole wieder unter Kontrolle gebracht werden.
US-Reisenden könnte Einreisestopp drohen
Kritiker geben Präsident Donald Trump eine Mitschuld an den verheerenden Auswirkungen des Coronavirus in seinem Land. Er hatte die Gefahr durch den neuartigen Erreger zunächst kleingeredet - und dringt bereit seit Monaten auf eine rasche Rückkehr zur Normalität. Vor einigen Tagen nahm Trump auch seine Wahlkampfkundgebungen auf. Er trägt dabei keine Maske.
Wegen der steigenden Infektionszahlen prüft die Europäische Union Medienberichten zufolge, US-Reisenden auch nach der ab dem 1. Juli geplanten schrittweisen Öffnung der EU-Außengrenzen die Einreise zu verweigern. US-Außenminister Mike Pompeo sagte dazu, er erwarte eine Einigung mit der EU über eine Wiederaufnahme des Reiseverkehrs "in den kommenden Wochen". Die USA wollten sich keinem Corona-Risiko durch Reisende aus dem Ausland aussetzen und selbst anderen Ländern keine "Probleme" bereiten.
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