Kritik an Russland-Kurs: Abgeordnete Cotar verlässt AfD

    Kritik an Russland-Kurs:Bundestagsabgeordnete Cotar verlässt AfD

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    Joana Cotar sieht Opportunismus in der AfD und kritisiert deren Nähe zum Kreml-Chef Putin. Deshalb will die Bundestagsabgeordnete die Partei nun verlassen.

    Joana Cotar während einer Sitzung des Deutschen Bundestages (Archiv 2021)
    Joana Cotar im Bundestag (Archiv)
    Quelle: imago/Future Image

    Die Bundestagsabgeordnete Joana Cotar verlässt die AfD. Die Parlamentarierin aus Hessen gab am Montag auf ihrer Facebook-Seite ihren Austritt aus Partei und Fraktion bekannt.
    Auf ihrer Website schrieb Cotar, die sich zur moderaten Strömung der Partei zählte und zwischenzeitlich Mitglied des Bundesvorstandes war:

    Im Kampf gegen innerparteiliche Gegner ist Dauermobbing an der Tagesordnung - angefeuert von der Spitze der Partei und ihrer Netzwerke.

    Joana Cotar

    Darüber sei der "Kampf um ein besseres Deutschland" in den Hintergrund gerückt.

    Problem mit Opportunismus in der AfD

    Im Gegensatz zu anderen ehemaligen AfD-Mitgliedern wie dem ehemaligen Parteivorsitzenden Jörg Meuthen, begründete die Digitalpolitikerin ihren Austritt nicht direkt mit einem weiteren Rechtsruck der AfD.
    Cotar schrieb vielmehr: "Nicht der extreme Rechtsaußen-Rand der AfD war und ist das Problem, der war immer in der Minderheit." Problematischer seien "die Opportunisten, die für Mandate ihre Überzeugungen aufgeben, sich kaufen lassen und morgen das Gegenteil dessen vertreten für das sie heute noch stehen".

    Kritik an Putin-Nähe von AfD-Funktionären

    Außerdem kritisierte Cotar "die große Nähe führender AfD-Funktionäre zum Präsidenten der Russischen Föderation", Wladimir Putin. Dies wolle und werde sie nicht mehr mittragen. Sie hielt fest:

    Die Anbiederung der AfD an die diktatorischen und menschenverachtenden Regime in Russland, China und jetzt auch den Iran sind einer aufrechten demokratischen und patriotischen Partei unwürdig.

    Joana Cotar

    Cotar war 2021 gemeinsam mit Joachim Wundrak angetreten, um die AfD als Spitzenduo in den Bundestagswahlkampf zu führen. Bei einer Mitgliederbefragung unterlagen die beiden. Das Rennen machten Tino Chrupalla und Alice Weidel.

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    Quelle: dpa
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