CSU-Chef Söder hat den Rücktritt von Generalsekretär Stephan Mayer als "menschliche Tragödie" bezeichnet. Zuvor waren Anschuldigungen gegen den Politiker öffentlich geworden.
Wegen einer Auseinandersetzung mit einem Journalisten muss CSU-Generalsekretär Mayer seinen Hut nehmen. Zur Unzeit für Parteichef Söder, der 2023 wiedergewählt werden will.
CSU-Chef Markus Söder hat den Rücktritt von Generalsekretär Stephan Mayer als "menschliche Tragödie" bezeichnet. "Heute ist ein bitterer Tag - ich bin auch persönlich sehr betroffen", sagte Söder am Mittwoch vor Journalisten in München. Er kündigte an, dass die Nachfolge "zeitnah" geklärt werden solle.
Söder: Mayer hat "Bunte"-Journalisten verbal attackiert
Mit dem CSU-Präsidium wolle er sich noch am Mittwoch in einer Telefonschalte austauschen. Söder bekräftigte Mayers eigene Darstellung, dass der überraschende Rücktritt am Dienstag aus gesundheitlichen Gründen erfolgt sei. "Es geht ihm tatsächlich nicht gut." Dabei lobte Söder die bisherige Arbeit des erst seit Februar amtierenden Generalsekretärs als "exzellent". "Wir waren alle überzeugt, ein gutes Team zu bilden", sagte er. [Wie sich die CSU vor der Wahl aufstellt.]
Gleichzeitig bestätigte Söder aber auch, dass Mayer einen Journalisten der Illustrierten "Bunte" verbal attackiert hatte.
Verbalem Angriff ging Berichterstattung voraus
Der Attacke Mayers war einer Berichterstattung der "Bunten" über ein angebliches uneheliches Kind Mayers vorangegangen. Mayer soll den Journalisten daraufhin angeschrien haben mit den Worten: "Ich werde Sie vernichten, ich werde Sie ausfindig machen, ich verfolge Sie bis ans Ende Ihres Lebens - ich verlange 200.000 Euro Schmerzensgeld, die müssen Sie mir noch heute überweisen."
Der so attackierte "Bunte"-Reporter Manfred Otzelberger sagte am Rande des Söder-Statements, Mayer habe ihn in einer Lautstärke attackiert, "die mich an einen Düsenjäger erinnert hat".
CSU-Generalsekretär wollte Fragen nicht beantworten
Er habe Mayer vor seiner Berichterstattung die Gelegenheit gegeben, auf seine Fragen zu reagieren. Es habe von Mayer aber keine Reaktion gegeben, dafür habe er am nächsten Tag einen Brief eines Medienanwalts geschickt, sagte Otzelberger. Mayer habe es schlicht und einfach abgelehnt, seine Fragen zu beantworten. "Man kann nicht eine Berichterstattung unterbinden", sagte Otzelberger.
Der Rücktritt kommt überraschend und auch Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder wenig gelegen, erklärt ZDF-Korrespondent Stefan Leifert in München im Video: