Klingbeil zu "Cum-Ex": Es gab keinen politischen Einfluss

    Scholz vor U-Ausschuss:Klingbeil zu "Cum-Ex": Kein Politik-Einfluss

    11.08.2022 | 10:03
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    Kommende Woche soll Bundeskanzler Scholz im "Cum-Ex"-Skandal wieder im U-Ausschuss aussagen. SPD-Chef Klingbeil gibt sich im Vorfeld gelassen.

    Archiv: Aktuelle Stunde bei der 172. Sitzung des Deutschen Bundestag in Berlin am 09.09.2020
    Kanzler Olaf Scholz soll kommende Woche wieder zum "Cum-Ex"-Skandal aussagen. SPD-Chef Lars Klingbeil gibt sich optimistisch.
    Quelle: imago

    SPD-Chef Lars Klingbeil hat sich optimistisch gezeigt, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Verdacht der politischen Einflussnahme auf Steuerentscheidungen zu der in den Cum-Ex-Skandal verwickelten Warburg Bank ausräumen kann.
    Klingbeil sagte im ZDF-Morgenmagazin.

    Ich bin mir sicher, es hat keinen politischen Einfluss gegeben, und das wird auch die Aussage des Bundeskanzlers vor dem Untersuchungsausschuss zeigen.

    Lars Klingbeil, SPD-Vorsitzender

    Ausschuss soll mögliche Einflussnahme aufklären

    Es sei nicht das erste Mal, dass der Bundeskanzler vor dem Untersuchungsausschuss aussage, insgesamt sei der "Komplex seit längerem bekannt", so Klingbeil.
    Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil im ZDF-Morgenmagazin zu Lindners Steuerplänen und zur bevorstehenden Aussage von Kanzler Olaf Scholz im "Cum-Ex"-Skandal.11.08.2022 | 5:38 min
    Ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft will eine mögliche Einflussnahme führender SPD-Politiker auf Steuerentscheidungen zur Warburg Bank klären.
    Dabei geht es auch um die Frage, welche Rolle Scholz als Hamburger Regierungschef in der Steueraffäre spielte. Scholz soll am Freitag kommender Woche wieder vor dem Ausschuss aussagen. Er hat bisher jede politische Einflussnahme in dem Fall bestritten.

    Klingbeil gibt sich gelassen

    Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln und ein Bargeldfund haben jüngst neue Fragen zur Rolle von SPD-Politikern in dem Skandal aufgeworfen. Klingbeil demonstrierte hinsichtlich der "Cum-Ex"-Affäre dennoch Gelassenheit.
    "Es ist vieles schon diskutiert worden, es ist vieles grundlegend vor der Bundestagswahl überprüft worden" sagte er im ZDF.

    Nach Scholz-Treffen: Finanzverwaltung verzichtete auf Millionen

    Beim sogenannten Cum-Ex-Skandal verschoben Finanzakteure Aktienpakete rund um den Dividenden-Stichtag in einem vertrackten System so, dass ihnen Steuern erstattet wurden, die sie nie gezahlt hatten.
    Kurz nach Treffen von Scholz mit einem Warburg-Bank-Miteigentümer verzichtete die Hamburger Finanzverwaltung zunächst auf Steuerrückforderungen in zweistelliger Millionenhöhe an das Geldhaus. Später musste die Bank aufgrund eines Gerichtsbeschlusses doch mehr als 176 Millionen Euro zu Unrecht erstatteter Steuern zurückzahlen.

    Finanzexperte De Masi zu Cum-Ex
    :"Für Scholz könnte es noch brenzlig werden"

    Half Scholz einer Hamburger Bank, als diese illegale Cum-Ex-Millionen zurückzahlen sollte? Laut Finanzexperte und Ex-Linken-Parlamentarier De Masi gibt es dafür zumindest Hinweise.
    Olaf Scholz besucht die Firma Viessmann in Allendorf
    Interview
    Quelle: ZDF, dpa

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