Die dänische Regierung stellt einen Plan für den Ausstieg aus russischem Gas vor. Man wolle sich "frei von Putin" machen, erklärte Dan Jörgensen, Minister für Klima und Energie.
Dänemark will sich mit Fernwärme, Wärmepumpen, Biogas und einem massiven Ausbau von Wind- und Solarenergie unabhängig von russischem Gas machen. Wie die dänische Regierung am Dienstag mitteilte, soll die Zahl der Solar- und besonders der Windanlagen bis 2030 vervierfacht werden. Bereits jetzt wird in dem skandinavischen Königreich die Hälfte des Stroms über Windenergie erzeugt.
Insgesamt heizen derzeit etwa 400.000 Haushalte in Dänemark mit Gas. Rund die Hälfte von ihnen soll bis 2028 auf Fernwärme oder Wärmepumpen umsteigen.
Russland einer der Hauptlieferanten bei Importen
Für die verbleibenden Haushalte und die Industrie sieht der Plan eine Entwicklung von Biogas aus erneuerbaren Quellen vor. Damit solle gewährleistet werden, dass Dänemark "frei von Putin" werde, sagte der Minister für Klima und Energie, Dan Jörgensen.
Wladimir Putin nutzt für sein geopolitisches Machtstreben schon lange die Abhängigkeit des Westens von seinen Rohstofflieferungen.
Der Anteil von Gas am Energieverbrauch im Jahr liegt in Dänemark bei 18 Prozent. Die nationale Produktion deckte nach Angaben der dänischen Energieagentur 2019 knapp drei Viertel des Bedarfs. Russland gehörte zu den Hauptlieferanten bei den Importen.
Frederiksen: "So schnell wie möglich" unabhängig werden
Anfang März hatte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen das Ziel ausgegeben, "so schnell wie möglich" unabhängig von Gas aus Russland zu werden.
Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine versuchen die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, Gas aus anderen Ländern zu beziehen. Russland liefert ungefähr 40 bis 45 Prozent des in die EU importierten Gases.
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