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Weniger als 10.000 Teilnehmer : Wenig Interesse an Groß-Demo gegen G7-Gipfel

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Am Samstag war in München eine Großdemonstration gegen den G7-Gipfel im nahen Elmau angekündigt. Es kamen deutlich weniger Menschen als erwartet. Die Organisatoren sind enttäuscht.

Das Treffen der G7 auf Schloss Elmau verlangt den Menschen in der Region einiges ab. 16 Kilometer Zäune durch Gebirgswälder, fast 18.000 Polizisten im Einsatz, dazu Demos und Dauerkundgebungen und keine Touristen.

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Die angekündigte Großdemonstration zum G7-Gipfel in München hat am Samstag deutlich weniger Teilnehmer angezogen als erwartet. Die Polizei sprach mehr als zwei Stunden nach Beginn der Veranstaltung von etwa 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Veranstalter gaben zu diesem Zeitpunkt 6.000 Protestierende an.

Nur ein Drittel der erwarteten 20.000 gekommen

Laut Martin Geilhufe vom Bund Naturschutz, einem der Organisatoren, kamen später maximal 7.000 Menschen zusammen. Auch das war nur ein Drittel der erwarteten Demonstrantenzahl, ursprünglich war mit mindestens 20.000 Menschen gerechnet worden.

Natürlich wollten wir heute mehr sein.
Uwe Hiksch, Naturfreunde Deutschlands

Es habe sich schon seit etwa eineinhalb Wochen abgezeichnet, dass die Mobilisierung nicht so stark sei, sagte Hiksch. "Wir haben den Eindruck, dass ganz viele Menschen durch den Krieg in der Ukraine verunsichert sind." Gerade im rot-grünen Spektrum, das man normalerweise für so eine Demo mobilisiere, gebe es derzeit viele Menschen, die sagten: "Es ist jetzt nicht die Zeit, dass man eine Gegenposition zu den Regierungschefs bezieht."

Organisationen fehlt klares Mobilisierungsthema

Auch andere Aktivisten zeigten sich enttäuscht über den geringen Zulauf bei der Startkundgebung auf der Theresienwiese in München. "Wir sind enttäuscht", sagte die 46-jährige Andrea von Greenpeace aus Hannover. Es wirke so, als ob nur Organisationen vor Ort seien - aber niemand aus der Bevölkerung.

Ähnlich äußerte sich der 50-jährige Thorben Becker aus Berlin, der für den Bund für Umwelt und Naturschutz nach Bayern gefahren war. Er hätte sich mehr Demonstranten erhofft, aber es gebe derzeit nicht das eine Aufregerthema wie TTIP oder Donald Trump, das die Leute mobilisieren könne. Der Krieg in der Ukraine sei schlimm und betreffe viele Menschen, aber man spüre, dass sich die Politik ernsthaft bemühe, meinte er.

G7-Proteste in Garmisch-Partenkrichen 2015

Vor der Demo in München - Die unterschiedlichen Gesichter der G7-Gegner 

Bunt und familienfreundlich gegen den G7-Gipfel - so soll die Demo in München werden. Neben diesem Ziel sind die Motivationen für die Teilnahme doch ganz unterschiedlich.

von Sibylle Bassler

Protest blieb fast vollkommen friedlich

Die Demo fand einen Tag vor Beginn des Gipfels in Elmau statt. Es hatten 15 globalisierungskritische Verbände von Attac bis zur Umweltorganisation WWF aufgerufen. Die Kundgebung hatte vier Schwerpunkte: den Ausstieg aus fossilen Energien, den Erhalt von Tier- und Pflanzenvielfalt, die soziale Gerechtigkeit auf dem Planeten und die Bekämpfung des Hungers.

Klimakrise, Artensterben, Ungleichheit: Die G7-Staaten tragen Verantwortung dafür, dass sich die weltweiten sozialen und ökologischen Krisen immer dramatischer zuspitzen. Schluss damit. Gerecht geht anders.
Demonstrationsaufruf

Die Münchner Polizei hatte nach offiziellen Angaben rund 3.000 Einsatzkräfte bei der Protestversammlung im Einsatz. Etwa 100 bis 150 Menschen wurden von der Polizei einem sogenannten schwarzen Block zugeordnet.

Nach dem Protestzug durch die Landeshauptstadt kam es laut Polizei zu einer Festnahme und kurzzeitigen Konfrontation zwischen einigen Demonstranten und Einsatzkräften. Dabei seien auch Schlagstöcke eingesetzt worden. Zwei Beamte seien leicht verletzt worden, teilte die Polizei mit. Die Situation habe sich aber recht schnell wieder entspannt. Insgesamt zog die Polizei ein positives Fazit der Demonstration.

Die Versammlung war komplett friedlich.
Polizeisprecher

G7-Gipfel startet am Sonntag

Der Gipfel ist wie schon im Jahr 2015 auf Schloss Elmau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zu Gast. Von Sonntag bis Dienstag treffen sich dort die Staats- und Regierungschefs von sieben führenden westlichen Industriestaaten und einigen Gastländern. Neben Deutschland gehören der G7-Gruppe die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan an.

Insgesamt sind rund 18.000 Polizistinnen und Polizisten rund um den Gipfel im Einsatz.

Bayern, Garmisch-Partenkirchen: Das Hotel Schloss Elmau.
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