Alt-Kanzlerin Merkel: Es geht um Deutschland und Europa

    Alt-Kanzlerin besorgt:Merkel warnt vor "Pulverisierung" Europas

    |

    Europa sieht sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert, nachdem die USA unter Trump Verbündeten den Rücken kehrten. Für Alt-Kanzlerin Merkel ist Zusammenhalt das Wichtigste.

    Bundeskanzlerin a. D. Angela Merkel, aufgenommen am 18.01.2025
    16 Jahre lang war Angela Merkel deutsche Bundeskanzlerin - seit 2021 hört man eher wenig von ihr. Nun hat sie sich zu weltpolitischen Themen geäußert (Archivfoto).
    Quelle: dpa

    Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Europa angesichts aktueller politischer Herausforderungen zum Zusammenhalt aufgefordert. Die CDU-Politikerin sagte im Gespräch mit dem Chefredakteur der "Rheinischen Post", Moritz Döbler:

    Es geht wirklich um Deutschland und Europa in diesen Tagen.

    Angela Merkel

    Symbolbild: Büste von Donald Trump vor zerrissener NATO-Fahne
    Nicht erst der Eklat in Washington macht deutlich: Die künftige Bundesregierung steht vor neuen verteidigungspolitischen Herausforderungen. 05.03.2025 | 10:49 min

    Merkel: Politische Mitte wurde geschwächt

    Jeder in Europa spüre, dass man - wenn man nicht zusammenhalte - "pulverisiert" werde. Daher halte sie die von Union und SPD geplanten Erhöhungen der Verteidigungsausgaben für richtig. Zum Thema Migration sagte Merkel: "Das bleibt eine europäische Aufgabe, die nur in Absprache mit den Nachbarländern angegangen werden kann."
    Merkel äußerte sich auch zum Ausgang der Bundestagswahl vom 23. Februar. "Ich freue mich natürlich, dass meine Partei gewonnen hat." Sie sagte aber auch: "Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass die AfD nicht so stark ist, wie sie ist." Die politische Mitte sei geschwächt worden.

    Das muss jeden besorgen und mich besorgt das auch.

    Angela Merkel

    Auch deswegen drücke sie die Daumen für die aktuellen Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung. Die Ampel-Regierung habe in den vergangenen Jahren durch die Außendarstellung für viel Verdruss in der Bevölkerung gesorgt.
    Felix Banaszak, Co-Vorsitzender Buendnis 90/Die Gruenen, Katharina Droege, Co-Vorsitzende der Buendnis 90/Die Gruenen Bundestagsfraktion, gemeinsames Statement des Bundesvorstandes und der Bundestagsfraktion der Grünen
    Es gibt Streit über das milliardenschwere Finanzpaket von Union und SPD. Die Grünen wollen die geplanten Grundgesetz-Änderungen nicht mittragen. Definitives oder taktisches Nein?10.03.2025 | 2:41 min
    Merkel äußerte sich auch zu US-Präsident Donald Trump. Sie glaube, für ihn sei die Art und Weise, mit der Russlands Präsident Wladimir Putin als Einzelperson durchregieren könne, durchaus verlockend. Merkel war von 2005 bis 2021 die erste Bundeskanzlerin der deutschen Geschichte. Im Dezember 2021 wurde sie von Olaf Scholz (SPD) abgelöst.

    Icon von whatsapp
    Quelle: dpa

    Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Quelle: dpa

    Mehr zu den Themen