Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht sich wegen einer Äußerung über den Berliner CDU-Politiker Joe Chialo mit dem Vorwurf des Rassismus konfrontiert. Scholz wies dies als "absurd und künstlich konstruiert" zurück. "Persönlich schätze ich Joe Chialo gerade als eine wichtige liberale Stimme in der Union", fügte er hinzu.
Hintergrund sind Äußerungen von Scholz auf einer privaten Geburtstagsfeier. Nach Angaben des Berliner CDU-Landesverbands bezeichnete der Kanzler Chialo dabei als "Hofnarr". "Wenn die SPD es mit dem Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung wirklich ernst meint, muss sie sich umgehend von diesem Kanzlerkandidaten distanzieren", verlangte deswegen die Berliner CDU.
Scholz erklärte dazu, in einem Gespräch über das gemeinsame Votum von CDU/CSU und AfD zur Migrationspolitik im Bundestag sei es darum gegangen, dass es in der CDU auch liberalere Stimmen gebe als deren Vorsitzenden Friedrich Merz. Dabei habe er die Auffassung vertreten, dass es nur wenige gebe, die sich zum Vorgehen von Merz kritisch geäußert hätten. Der dabei von ihm über Chialo "verwandte Begriff ist im Sprachgebrauch nicht rassistisch konnotiert und war von mir auch nie so intendiert", sagte Scholz weiter.