CDU-Abgeordneter Hirte: Mitarbeiter hatte FSB-Kontakt

    Thüringer Politiker Hirte:CDU-Abgeordneter: Mitarbeiter hatte FSB-Kontakt

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    Ein Mitarbeiter von CDU-Politiker Christian Hirte sollte eigentlich Verbindungen zur russischen Opposition knüpfen - hatte aber laut Hirte auch Kontakte zum Geheimdienst FSB.

    Christian Hirte
    Der Thüringer Bundestagsabgeordnete Christian Hirte (CDU) beschäftigte einen Russen mit FSB-Kontakten.
    Quelle: dpa

    Der Thüringer Bundestagsabgeordnete Christian Hirte (CDU) hat einen Russen mit Kontakten zum russischen Geheimdienst FSB beschäftigt. Das bestätigte Hirte am Mittwoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) über die Beschäftigung berichtet.
    Die Person habe in einem Minijob-Verhältnis in seinem Büro gearbeitet und sollte Kontakte zur russischen Opposition herstellen, sagte Hirte der dpa. "Das hat er auch getan", so der ehemalige Ostbeauftragte der Bundesregierung, der seit 2008 im Bundestag sitzt. Der Bundesnachrichtendienst (BND) wollte sich auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur nicht äußern.
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    Beschäftigungsverhältnis "geräuscharm" beendet

    Hirte kannte den Mann nach eigenen Angaben von der Konrad-Adenauer-Stiftung. Als er ihn im Jahr 2023 einstellte, habe er einer deutschen Sicherheitsbehörde Unterlagen zu dem Mitarbeiter mit der Bitte übergeben, diese zu prüfen. Nach etwa einem Jahr habe er dann den Hinweis bekommen, dass der Mitarbeiter möglicherweise Kontakte zum FSB habe, so Hirte.
    Ihm sei gesagt worden, dass das nicht zwingend problematisch sei. "Er war ja auch in Moskau gut vernetzt", sagte Hirte. Später habe er den Hinweis erhalten, dass sich die Verdachtsmomente erhärteten. Er sei aber gebeten worden, das nicht an die große Glocke zu hängen. Nach einer Weile habe er noch einmal nachgehakt und sei gebeten worden, das Beschäftigtenverhältnis "geräuscharm" zu beenden.

    Das habe ich getan.

    Christian Hirte (CDU), Bundestagsabgeordneter

    Hirte sagte, es sei "gelinde gesagt unangenehm" gewesen, den Eindruck zu bekommen, möglicherweise im Visier des FSB zu sein. "Ich habe versucht, damit professionell damit umzugehen", so der CDU-Politiker.
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    Hirte: Mitarbeiter war gut in Moskau vernetzt

    Er habe von Anfang an deutsche Sicherheitsbehörden mit eingebunden, weil er wusste, dass die Person sehr gut in Moskau vernetzt gewesen sei. Der Mann sei nicht in die Büroorganisation eingebunden gewesen. "Er hatte keinen Schlüssel zum Büro, keinen digitalen Zugang und keinen Zugang zu bürointernen Daten oder solchen des Bundestages", sagte Hirte der FAZ.
    Der dpa sagte Hirte, er habe im alltäglichen Umgang nicht den Eindruck gehabt, dass da etwas nicht stimmen könnte. Sondern vielmehr, dass der Beschäftigte daran mitwirkte, die russische Opposition und Exilrussen zu vernetzen.
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    "Er ist auch einer derjenigen gewesen, der unmittelbar nach dem Kriegsbeginn sofort Russland verlassen hat, weil er sich da unter Druck gesetzt gefühlt hat", sagte Hirte. Er habe Kontakte in ein Umfeld mit Personen, die problematisch seien.

    Ob er selber problematisch ist, darüber habe ich bis heute keine Kenntnisse.

    Christian Hirte (CDU), Bundestagsabgeordneter

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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa

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