Gerhard Schröder leidet an Burnout - Aufenthalt in Klinik

    Altkanzler in der Klinik:Burnout: Gerhard Schröder in Behandlung

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    Gerhard Schröder ist in der Klinik. Der Altkanzler sei an Burnout erkrankt, teilte dessen Arzt mit. Damit gingen Erschöpfung, Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten einher.

    Gerhard Schröder
    Gerhard Schröder ist an Burnout erkrankt. Er lässt sich in einer Klinik behandeln. (Archivbild)
    Quelle: epa

    Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich wegen einer Burnout-Diagnose in klinische Behandlung begeben. Das teilte Schröders Anwalt Hans-Peter Huber der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Er bat die Öffentlichkeit im Namen der Familie darum, Schröders Privatsphäre zu respektieren.
    Im Befund des behandelnden Arztes heißt es: "Herr S. leidet an einem schweren Burnout-Syndrom mit den typischen Zeichen einer tiefgreifenden Erschöpfung und stark ausgeprägtem Energiemangel." Dazu kämen "Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten sowie Schlafstörungen". Auch eine "verringerte emotionale Belastbarkeit" konstatiert der Arzt in seiner Stellungnahme zum Gesundheitszustand von Schröder, die der dpa vorliegt.
    Burnout
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    Schröders Ehefrau zeigt private Momente

    Weggefährten Schröders hatten sich schon länger Sorgen um den sonst so leistungsfähigen und burschikosen SPD-Politiker gemacht. Er wirkte bei Begegnungen gestresst und nicht mehr so agil wie noch rund um seinen 80. Geburtstag im April 2024.
    Damals ließ er sich von einem NDR-Kamerateam auf einer China-Reise und dem Golfplatz begleiten. Der Film lieferte das altbekannte Bild des "Medienkanzlers". Von einem also, der sein Bild selbst zeichnen und nicht von anderen bestimmen lassen wollte.
    Überforderte Mitarbeiterin im Büro, die verzweifelt auf einen Stapel voll Papierkram schaut
    Burnout ist schon lange keine "Managerkrankheit" mehr. Die Fälle steigen. Gründe dafür sind unter anderem Überlastung, ständige Erreichbarkeit und der Druck, Leistung zu zeigen.24.10.2024 | 14:17 min
    Dafür sorgte nicht zuletzt Schröders fünfte Ehefrau Soyeon Schröder-Kim. Die 55 Jahre alte südkoreanische Unternehmensberaterin setzte den Altkanzler seit der Eheschließung 2018 immer wieder in privaten Momenten auf dem sozialen Netzwerk Instagram in Szene. Seit dem 5. Januar herrscht dort jedoch Sendepause.

    Posting von Soyeon Schröder-Kim

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    Nord Stream 2: Schröder sollte vor U-Ausschuss aussagen

    Jüngst sorgte seine krankheitsbedingte Absage für einen Auftritt im Landtag Mecklenburg-Vorpommern für Aufsehen. Mitte Januar sollte Schröder dort vor dem Untersuchungsausschuss vernommen werden, der den Bau der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 untersucht. Besonders der politische und finanzielle Einfluss von Russland auf das Handeln der SPD-geführten Schweriner Landesregierungen interessiert die Parlamentarier.
    Dabei steht die Frage im Raum, welche Rolle Schröder spielte. Nord Stream 1 hatte er als Kanzler, den Bau der weiteren Pipeline dann 2006 als Verwaltungsratsvorsitzender der Nord Stream 2 AG befördert, einer hundertprozentigen Tochter der russischen Gazprom.
    Gerhard Schröder (SPD), aufgenommen am 14.03.2024 in Hannover
    Im Juni 2024 entschied das Oberverwaltungsgericht Berlin: Schröder hat keinen Anspruch auf ein Büro im Bundestag.06.06.2024 | 2:36 min

    Arzt: Befragung dürfte Gesundheitszustand verschlechtern

    Aus Schröders Zeugenaussage in Schwerin dürfte vorerst nichts werden. Er sei "weder aktuell noch in absehbarer Zeit den körperlichen und psychischen Belastungen durch eine längere - insbesondere öffentliche - Befragung in einem Untersuchungsausschuss gewachsen", schreibt sein behandelnder Arzt in seiner Stellungnahme.
    Und warnt: "Diese würde seinen Gesundheitszustand weiter verschlechtern und schlimmstenfalls zu einer totalen Dekompensation führen." Also einem Zustand, in dem auch die besten Ärzte dem Altkanzler nur schwer noch würden helfen können.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa

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