Ampel-Gespräche zu Haushalt 2025:Lindner zu Etat: Noch nicht in "Landezone"
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Im Februar einigte sich die Ampel auf den Haushalt 2024, nun steht die Ampel wieder vor schwierigen Verhandlungen für den Haushalt 2025. Minister Lindner bremst die Erwartungen.
Bremst beim Haushalt 2025 Erwartungen aus: Christian Lindner.
Quelle: dpa
Bei ihren Beratungen zum Bundeshaushalt 2025 hat die Ampel-Koalition nach Einschätzung von Finanzminister Christian Lindner noch viel Arbeit vor sich. "Wir haben die Landezone noch nicht erreicht", sagte der FDP-Chef der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Es gehe nicht nur um einen Etatentwurf für das nächste Jahr, sondern auch "eine grundlegende Wende unserer Wirtschaft". Lindner betonte:
Staatsgeld umverteilen und Subventionen schaffen keine Wertschöpfung.
Christian Lindner, Finanzminister
Zudem müsse der Staat in seinen Kernaufgaben handlungsfähiger werden, weshalb er sich nicht in allem Möglichen verzetteln dürfe. "In der Beschränkung liegt insofern die Chance, die wirklich wichtigen Vorhaben bei Bildung, Digitalisierung, Infrastruktur und Sicherheit verstärkt anzugehen."
Etatentwurf wird für Juli erwartet
Die Koalition peilt an, am 3. Juli den Etatentwurf im Kabinett zu beschließen. Lindner hatte angedeutet, dass es auch später werden könnte.
Regierungssprecher Steffen Hebestreit ließ ein Zeitfenster bis zum Nato-Gipfel erkennen, der am 9. Juli beginnt. Kanzler Olaf Scholz (SPD) gehe "fest davon aus, dass er dann mit einem verabschiedeten Regierungsentwurf in seiner Aktentasche nach Washington reist".
SPD-Chefin Esken kritisiert Lindners Sparkurs
Lindner, Scholz und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sprechen immer wieder über den Etat. Mehrere Ministerien wollen Sparvorgaben nicht nachkommen. Lindner pocht aber darauf, dass die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse eingehalten wird. Diese sieht neue Schulden nur in einem begrenzten Umfang vor.
SPD-Chefin Saskia Esken hatte Lindner vor einem zu rigiden Sparkurs und in diesem Zusammenhang vor einem "historischen Fehler" gewarnt. Der Minister konterte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung":
Auch Frau Esken muss erkennen, dass der Wohlstand erst erwirtschaftet werden muss, bevor er verteilt werden kann.
Christian Lindner, Finanzminister
Seit 2022 seien Sozialleistungen von 13 Milliarden Euro ausgeweitet worden. Dem Land fehle aber Wirtschaftswachstum, da könne man nicht weitermachen wie zuvor.
Heil: Notwendig, "Menschen beschäftigungsfähig zu machen"
Sozialminister Hubertus Heil (SPD) sagte im Deutschlandfunk: "In der aktiven Arbeitsmarktpolitik in solchen Zeiten zu kürzen, wäre falsch." Es sei notwendig, dafür zu sorgen, Menschen beschäftigungsfähig zu machen. Heil unterstrich mit Blick auf Diskussionen um das Bürgergeld als großen Ausgabeposten: "Es ist vollkommen richtig, dass unser Ziel ist, nicht Menschen, wo immer es geht, im Bürgergeld zu halten, sondern aus der Bedürftigkeit in Arbeit zu bringen."
Bei der anstehenden nächsten Anpassung des Bürgergelds Anfang 2025 ist nach Heils Einschätzung kein erneuter starker Anstieg zu erwarten.
Die Zahlen legen im Moment nahe, dass die bestehende Systematik dazu führt, dass es zum 1. Januar keine großartigen oder sogar gar keine Regelsatzerhöhung geben wird, weil die Preissteigerung zurückgeht.
Hubertus Heil, Sozialminister
Linke Sozialdemokraten brachten beim SPD-Vorstand ein Mitgliederbegehren zu den Haushaltsverhandlungen auf den Weg. In einem Beschlussvorschlag wird gefordert, unter anderem in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Bildung im Vergleich zum Vorjahreshaushalt nicht zu kürzen.
Quelle: dpa
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