ZDF-Politbarometer: Verhaltene Zustimmung zu Schwarz-Rot

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ZDF-Politbarometer:Mehrheit lehnt Merz als Kanzler ab

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Am kommenden Dienstag soll Friedrich Merz zum neuen Kanzler gewählt werden. Der Weg für Schwarz-Rot scheint frei, doch laut ZDF-Politbarometer fehlt es an Rückhalt der Bevölkerung.

Projektion: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre ...
Bewertung der zehn wichtigsten Politiker/innen
Bewertung der zehn wichtigsten Politiker/innen
Wenn es zu einer Regierung aus CDU/CSU und SPD kommt, finde ich das …
Wird eine Regierung aus Union und SPD einen wichtigen Beitrag zur Problemlösung leisten?
Um welchen Themenbereich sollte sich die neue Bundesregierung vorrangig kümmern?
Friedrich Merz als Bundeskanzler finde ich …
Wie wird eine Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD in den nächsten Jahren zusammenarbeiten?
Würde Putin den Krieg beenden, wenn er die besetzten Gebiete dauerhaft behalten könnte?
Sollte die Ukraine auf besetzte Gebiete verzichten, wenn sich so der Krieg beenden lässt?
Ukraine: Auf welcher Seite steht Donald Trump eher bei den Friedensverhandlungen?
Ukraine: Wird es in den nächsten Wochen zu einem dauerhaften Waffenstillstand kommen?
100 Tage US-Präsident Donald Trump: Wie sollte man mit ihm und seiner Politik generell  umgehen?
Mein Interesse für die Wahl | des neuen Papstes ist ...
Der nächste Papst sollte sich in der katholischen Kirche eher einsetzen für ...
Friedrich Merz als Bundeskanzler finde ich ...
Projektion  
Politische Stimmung in Deutschland
Keine Wahlabsicht
Zufriedenheit mit der Regierung
Bundeskanzler Scholz macht seine Arbeit eher ...
Was halten Sie von ...
Was halten Sie von ...
Was halten Sie von ...
Allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland
Eigene Wirtschaftslage
Wirtschaftskompetenz
Mit der Wirtschaft in Deutschland| geht es eher ...   
Bringt die EU-Mitgliedschaft der deutschen Bevölkerung eher ...
Wie kommen die Politbarometer-Ergebnisse zustande?
Wann sind Umfragen repräsentativ?
Wann sind Umfragen repräsentativ?
Wie genau sind die Umfragen?
Seit längerem meint eine Mehrheit der Befragten, dass es mit der deutschen Wirtschaft eher abwärts geht, kaum jemand erwartet eine Erholung. Verschärft wird die Lage noch durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die meisten der Meinung sind, dass sich die neue Bundesregierung vorrangig um die Wirtschaft kümmern müsse.
Von den fünf zum Ranking vorgelegten Themenbereichen nennen mit 45 Prozent die meisten "Wirtschaft" vor "Soziales" mit 21 Prozent. Ähnlich viele halten "Asyl/Flüchtlinge" (12 Prozent), "Verteidigung" (10 Prozent) und "Klimaschutz" (10 Prozent) für die Aufgaben, um die sich die zukünftige Regierung vordringlich kümmern sollte (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht").
Friedrich Merz
Laut ZDF-Politbarometer kommt Friedrich Merz als neuer Kanzler schlecht an. Nur 38 Prozent finden ihn als Kanzler „gut“. Besonders bei SPD-Anhängern ist die Skepsis groß. 02.05.2025 | 1:54 min

Verhaltene Zustimmung zu Schwarz-Rot

Nach dem positiven Votum der SPD-Mitglieder dürfte der Koalition aus CDU/CSU und SPD kaum noch etwas im Wege stehen. Allerdings fällt die Zustimmung zu dieser Koalition eher bescheiden aus: Lediglich 48 Prozent finden es gut, wenn es dazu kommt. 37 Prozent finden es schlecht und 10 Prozent ist es egal. Geteilt sind die Meinungen insbesondere in Bezug auf die Lösungskompetenz von Schwarz-Rot: 48 Prozent der Befragten glauben, dass Schwarz-Rot einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Probleme in Deutschland leisten wird, fast genauso viele (47 Prozent) bezweifeln das.
Politbarometer-Grafik: Wenn es zu einer Regierung aus CDU/CSU und SPD kommt, fände ich das...
Wenn es zu einer Regierung aus CDU/CSU und SPD kommt, fände ich das...
Quelle: ZDF

Mehrheitliche Ablehnung von Friedrich Merz als Bundeskanzler

Wenn der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz Bundeskanzler wird, finden das 38 Prozent gut und 56 Prozent nicht gut. Damit findet ein Kanzler Merz deutlich weniger Zustimmung als eine von ihm geführte Bundesregierung. Das liegt neben der stark polarisierten Wahrnehmung von Merz vor allem an der mehrheitlichen Ablehnung der SPD-Anhänger. Von ihnen finden 62 Prozent Merz als Kanzler schlecht, nur 32 Prozent gut.
Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär, im Berlin-direkt-Interview
CDU-Generalsekretär Linnemann verteidigt Friedrich Merz gegen Kritik wegen seiner fehlenden Präsenz. Merz sei noch nicht im Amt, sagt er. "Wir haben einen Bundeskanzler, der heißt Olaf Scholz."27.04.2025 | 5:34 min

Projektion: keine Mehrheit für Schwarz-Rot

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würde sich die CDU/CSU leicht auf 27 Prozent (plus 1) verbessern, die AfD würde 23 Prozent (minus 1) erreichen. Die SPD käme auf 15 Prozent (unverändert), die Grünen stünden bei 11 Prozent (minus 1). Die Linke könnte mit 10 Prozent rechnen, das BSW mit 3 Prozent und die FDP mit 4 Prozent (alle unverändert). Die anderen Parteien erhielten zusammen 7 Prozent (plus 1), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Mit diesem Ergebnis hätte ein Bündnis aus CDU/CSU und SPD erneut keine Mehrheit.  

Top Ten

Bei der Beurteilung von Politikerinnen und Politikern nach Sympathie und Leistung ("Was halten Sie von?") steht Verteidigungsminister Boris Pistorius nach wie vor mit Abstand auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 2,3 (hier und im Folgenden Vergleichswert aus April: 1,9) eingestuft.
Auf den Plätzen zwei bis vier liegen Gregor Gysi mit 1,0 (0,9), Lars Klingbeil mit 0,8 (0,5) und Robert Habeck mit 0,0 (minus 0,1). Es folgen Markus Söder mit minus 0,3 (minus 0,6), Friedrich Merz - nach seinem Tiefstwert das letzte Mal jetzt mit minus 0,3 (minus 0,8) - und Olaf Scholz mit minus 0,6 (minus 0,9). Auf Platz acht zurückgefallen ist Annalena Baerbock mit minus 0,7 (minus 0,6). Danach kommt Sahra Wagenknecht mit minus 1,7 (minus 1,7), Schlusslicht bleibt Alice Weidel mit minus 2,4 (minus 2,4).
Eine Projektion zu der Frage "Wenn am Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre.." ist abgebildet.
Derzeit ist die AfD weiterhin hinter der Union die zweitstärkste Kraft in Deutschland. Knapp die Hälfte findet die schwarz-rote Koalition gut, 37 Prozent lehnen sie ab.02.05.2025 | 1:31 min

Wenig Zuversicht für die Ukraine

Trotz der Vermittlungsbemühungen der USA erwarten nur 13 Prozent, dass es in den nächsten Wochen zu einem dauerhaften Waffenstillstand in der Ukraine kommt, 84 Prozent glauben das nicht. Das dürfte zu einem erheblichen Teil auch daran liegen, dass nur 30 Prozent meinen, dass der russische Präsident Putin den Krieg beenden würde, wenn er die bisher von Russland besetzten Gebiete dauerhaft behalten könnte (nicht beenden: 62 Prozent).
US-Präsident Donald Trump spricht während eines bilateralen Treffens mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Støre im Oval Office des Weißen Hauses.
Quelle: picture alliance/dpa/AP

100 Tage Donald Trump

In dieser Woche ist Donald Trump seit 100 Tagen im Amt. Wie man mit dem US-Präsidenten und dessen Politik umgehen soll, wird von den Befragten recht klar beantwortet: 74 Prozent der Deutschen sind der Meinung, man solle ihm eher mit Härte entgegentreten, 14 Prozent finden dagegen, man solle eher auf seine Forderungen eingehen.
Elmar Theveßen in Washington.
"Das die Wirtschaft schrumpft ist die direkte Folge der Politik von Donald Trump. Die Strafzölle haben einen riesigen Importüberschuss erzeugt" sagte Elmar Theveßen in Washington.30.04.2025 | 1:57 min

Wahl eines neuen Papstes

Derzeit erfährt die Wahl eines neuen Papstes große mediale Aufmerksamkeit. Von den Befragten sagen 5 Prozent, dass sie sich sehr stark und 18 Prozent stark für die Papst-Wahl interessieren (weniger stark: 43 Prozent; überhaupt nicht: 33 Prozent).
Die Gesamtheit der Befragten hat klare Erwartungen an den neuen Papst: 68 Prozent meinen, er sollte die katholische Kirche eher modernisieren, nur 8 Prozent sind dafür, dass er eher an den traditionellen Grundsätzen festhält und 22 Prozent ist das egal. Die Katholiken, die regelmäßig zur Kirche gehen, sind sich dabei nicht ganz so einig: Hier sprechen sich 56 Prozent eher für eine Modernisierung aus, aber 43 Prozent plädieren für ein Festhalten an den traditionellen Grundsätzen.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 28. bis 30. April 2025 bei 1.297 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch und online erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU 30 Prozent, AfD 18 Prozent, SPD 16 Prozent, Grüne 14 Prozent, Linke 12 Prozent, BSW 2 Prozent, FDP 4 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, den 23. Mai 2025. Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de.

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