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FAQ
2,5 Millionen Menschen betroffen:Tarifrunde öffentlicher Dienst: Darum geht es
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Es geht um Beschäftigte in medizinischen Berufen, an Schulen, in der Verwaltung, im Nahverkehr und viele mehr: Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst haben begonnen.
Im Tarifstreit für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen kommen auf die Bürgerinnen und Bürger in den kommenden Wochen Einschränkungen zu. Es werde sicher zu Warnstreiks und Protestaktionen kommen, teilte der Verhandlungsführer des Beamtenbundes dbb, Volker Geyer, nach einer ergebnislosen ersten Tarifrunde in Potsdam mit. "Bund und Kommunen lassen uns keine andere Wahl."
Den Arbeitgebern warf der Beamtenbund vor, die Verhandlungen zu verzögern. Das sei "nicht akzeptabel". Der dbb und die Gewerkschaft Verdi hatten bereits im Herbst auf einen harten Tarifkonflikt eingestimmt.
Wer ist von der Tarifrunde betroffen?
Direkt oder indirekt betroffen von den Verhandlungen sind rund 2,5 Millionen Menschen. Der Großteil ist nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) beschäftigt, auf Beamtinnen und Beamte wird der Tarifabschluss üblicherweise im Nachhinein übertragen. Die Beschäftigten arbeiten zum Beispiel in sozialen oder medizinischen Berufen, in der Verwaltung, an Schulen und Universitäten, im Nahverkehr oder in den Abfallbetrieben. Auch Feuerwehrleute und die Bundespolizisten gehören dazu. Für die Beschäftigten der Länder wird separat verhandelt.
Was wollen die Gewerkschaften?
Verdi und der Beamtenbund fordern acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Auszubildende sollen monatlich 200 Euro mehr bekommen. In besonders belastenden Jobs, etwa im Gesundheitsbereich mit Wechselschichten, soll es höhere Zuschläge geben.
Weitere Forderungen drehen sich um die Themen Arbeitszeit und Flexibilität. Die Gewerkschaften wollen für alle Beschäftigten drei zusätzliche freie Tage, für Gewerkschaftsmitglieder sollen es vier Tage sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen zudem persönliche Arbeitszeitkonten erhalten. Damit sollen sie selbst entscheiden können, ob sie sich Überstunden auszahlen lassen oder diese zum Beispiel für zusätzliche freie Tage nutzen.
Was sagt die Arbeitgeberseite?
Die Gewerkschaften hatten ihre Forderungen schon im Oktober in ihren Gremien beschlossen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte damals, die Forderungen der Gewerkschaften seien sehr hoch. "Die Haushaltslage ist und bleibt angespannt, insbesondere auch in den Kommunen."
Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), die Gelsenkirchener Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD), wies auf die Mehrkosten hin. Allein die Entgeltforderungen und die drei zusätzlichen freien Tage würden für die kommunalen Arbeitgeber Zusatzkosten von insgesamt 14,88 Milliarden Euro bedeuten. "Das ist schlicht nicht zu stemmen und passt nicht in diese Zeit", sagte Welge im Oktober.
Sind Warnstreiks möglich?
Bei der zurückliegenden Tarifrunde hatten sich Bund, Kommunen und Gewerkschaften nach zähen Verhandlungen 2023 auf ein Plus von 5,5 Prozent geeinigt. Hinzu kamen steuer- und abgabenfreie Sonderzahlungen von insgesamt 3.000 Euro und ein Sockelbetrag von 200 Euro.
Mit dem nun auslaufenden Tarifabschluss hatten die Gewerkschaften die größte Tariferhöhung im öffentlichen Dienst seit Jahrzehnten erzielt. Damit sollte der damals drastische Anstieg der Verbraucher- und Energiepreise abgefedert werden. Die Verhandlungen waren von zahlreichen Warnstreiks begleitet worden. Unter anderem hatten Mitarbeiter von Stadtverwaltungen, Krankenhäusern, Universitäten, öffentlichen Bädern und der Müllabfuhr gestreikt.
Ausgeschlossen sind Warnstreiks auch in der neuen Tarifrunde nicht. "Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben und Einrichtungen sind hoch motiviert, für ihre Anliegen einzutreten", sagt Verdi-Chef Werneke. "Es liegt an den Arbeitgebern, wie die Tarifrunde (...) verläuft." Beamtenbund-Sprecher Geyer warnt vor einem "harten Tarifkonflikt".
Quelle: dpa
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