Wagenknecht will Volksabstimmung zur Migrationspolitik

AfD Wind aus den Segeln nehmen:Wagenknecht will Volksabstimmung zu Migration

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Sahra Wagenknecht fordert eine Volksabstimmung zur Migrationspolitik, die der Regierung "die grundsätzliche Richtung" vorgebe. Zuzug müsse begrenzt werden, meint die BSW-Chefin.

Sahra Wagenknecht
Sahra Wagenknecht glaubt nicht, dass eine künftige Bundesregierung mit SPD und Grünen die "Migrationswende" bringen würde.
Quelle: ap

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat eine Volksabstimmung über den künftigen Kurs in der Migrationspolitik gefordert, um die angespannte Stimmung im Land zu beruhigen. Am Wochenende sagte sie der Nachrichtenagentur AFP:

Für eine Migrationspolitik, die von der Bevölkerungsmehrheit getragen wird, braucht es eine Volksabstimmung, die der Bundesregierung die grundsätzliche Richtung vorgibt.

Sahra Wagenknecht, BSW-Chefin

"Zum Beispiel sollte über die Frage entschieden werden, ob die Zuzugszahlen deutlich abgesenkt werden sollen oder nicht", so Wagenknecht weiter.
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BSW-Chefin fordert geringere Zuzugszahlen

Die Zielmarke müsse dabei deutlich unter den aktuellen Einwanderungszahlen liegen, sagte Wagenknecht. "In den Nullerjahren hat Deutschland vielfach nicht mehr als 50.000 Zuwanderer pro Jahr aufgenommen", sagte sie. "Dahin müssen wir zurück, das wäre verkraftbar, zumal wenn überwiegend Frauen und Kinder kämen."
Eine Volksabstimmung könnte auch der in Umfragen erstarkten AfD den Wind aus den Segeln nehmen, sagte die Parteichefin zu AFP.

Eine Volksabstimmung mit einem klaren Ergebnis, das die Politik dann umsetzen muss, könnte auch der Polarisierung in der Gesellschaft entgegenwirken, von der vor allem die AfD profitiert.

Sahra Wagenknecht, BSW-Chefin

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Wagenknecht: Bei Migration haben Regierungen versagt

Wagenknecht warf den Regierenden in Deutschland ein Versagen in der Migrationspolitik vor. "Seit zehn Jahren wird ein Kontrollverlust bei der Migration zugelassen, den die Mehrheit der Menschen in Deutschland, einschließlich der meisten gut integrierten Zuwanderer, nicht will", sagte sie.
Es spreche "viel dafür, dass auch die nächste Bundesregierung keine Migrationswende hinbekommen wird, solange SPD und Grüne sich dem verweigern".

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Dass die selbsternannten Antifaschisten bei SPD und Grünen sich dieser Einsicht verweigern, ist ihr großes Versagen.

Sahra Wagenknecht, BSW-Chefin

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Quelle: dpa

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Quelle: AFP

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