ZDF jetzt auch auf Twitch: Politik im Livestream

    FAQ

    Reaction zur Bundestagswahl:Warum das ZDF jetzt auf Twitch streamt

    von Patrick Müthing und Renée Barbara Severin
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    Auf der Livestreaming-Plattform Twitch finden immer mehr politische Inhalte statt. Das ZDF startet dort im Zuge der Bundestagswahl 2025 ein Reaction-Format mit zwei Streams.

    Das Twitch-Logo ist auf dem Bild zu sehen.
    Nicht nur was für Gaming-Content: Das ZDF plant zwei Reaction-Streams auf Twitch. (Symbolbild)
    Quelle: Imago

    Die Streaming-Plattform Twitch ist längst nicht mehr nur ein Zuhause für Gaming-Content. Auf der Plattform sind auch immer mehr Streams zu politischen und gesellschaftlichen Themen zu finden.
    So schauten etwa im Januar Zehntausende Nutzer*innen zeitgleich einen mehr als zweistündigen Livestream von HandOfBlood mit Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck. Normalerweise würden zu ihm nur Entertainer kommen, erklärte Streamer HandOfBlood und macht deutlich: Diejenigen, die seine Streams gucken, kommen eigentlich für Gaming und reine Unterhaltung. Dennoch halte er es für wichtiger denn je, jetzt über Politik zu reden - auch wenn es nicht für gute Laune sorge.
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    Zur Bundestagswahl 2025 startet das ZDF erstmals ein eigenes Format auf der Plattform. Bei ZDFreact haben Nutzer*innen die Möglichkeit zu ZDF-Wahlsendungen in die Diskussion zu gehen, Fragen zu stellen und sich auszutauschen.

    Reactions auf Twitch: Was steckt hinter den ZDF-Streams?

    Das ZDF sendet im Vorfeld der Bundestagswahl zwei Reaction-Streams und ist damit erstmals auf Twitch live. Das Prinzip ist simpel: Moderatorin Victoria Reichelt (u.a. "ZDFheute live") schaut sich TV-Sendungen zusammen mit Streamern und Zuschauenden an: Am 14. Februar das ZDF-Wahlforum "Klartext" und am 23. Februar die ZDF-Wahlsendung, live am Wahlabend. Mit dabei sind Streamer und Content Creator Rewinside sowie Powlster, bekannt durch den Account "DoktorFroid".
    Gemeinsam stoppen sie immer wieder die Sendungen, diskutieren darüber und ordnen bei Bedarf ein. Dabei ist so gut wie alles erlaubt - sei es eine lustige Anekdote, eine persönliche Einschätzung, Gefühle oder eben eine journalistische Einordnung. Wer zuguckt, kann währenddessen im Live-Chat kommentieren und den Stream etwa durch Abstimmungen aktiv mitgestalten.

    14.02.2025, ab 17:00 Uhr - Reaction-Stream auf "Klartext"
    Zusammen mit Journalistin und Moderatorin von ZDFheute live Victoria Reichelt, dem Streamer und Content Creator Rewinside sowie powlster_ von DoktorFroid

    23.02.2025, ab 16:10 Uhr - Reaction-Stream ZDF-Wahlsendung, live am Wahlabend
    Zusammen mit Journalistin und Moderatorin von ZDFheute live Victoria Reichelt und dem Streamer powlster_ von DoktorFroid

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    Warum ausgerechnet Twitch?

    Die ZDFreact-Streams zu den Wahlsendungen sollen Politikberichterstattung nahbar und auf Augenhöhe mit User*innen auf Twitch bringen. Die Zuschauer*innen sollen die Chance bekommen, direkt via Chat mitzudiskutieren und die Gespräche im Stream dadurch mitzugestalten. In Gesprächen mit Journalist*innen werden auch Blicke hinter die Kulissen möglich sein.
    ZDFreact soll zum Austausch anregen und das gemeinsame Schauen zum Event machen - etwa wenn die Kanzlerkandidaten auf Bürger*innen treffen. Oder: Wenn ZDFreact gemeinsam mit der Community den Wahlergebnissen entgegenfiebert.
    In Zukunft möchte das ZDF mehr Inhalte auf der Plattform anbieten, die sich nicht ausschließlich mit politischen und gesellschaftlichen Themen befassen.

    Was ist Twitch eigentlich?

    Die US-amerikanische Livestreaming-Plattform wurde lange vor allem zum Livestreamen von Gaming-Content genutzt, welcher weiter vorrangig auf der Plattform stattfindet. Sie zeichnet sich durch die unmittelbare Kommunikation zwischen Streamer*innen und ihrer Community im Chat aus.

    Die SWR-Gamingstudie aus dem Jahr 2022 hat unter anderem untersucht, wie Twitch genutzt wird. Sie kam zu dem Ergebnis, dass die meisten in Deutschland auf der Plattform vor allem Streamer*innen dabei zuschauen, wie sie Videospiele spielen. Oder: zum Zeitvertreib.

    Viele nutzen die Plattform demnach allerdings auch, um mit anderen Nutzer*innen in Kontakt zu kommen, sich nicht allein zu fühlen oder weil sie gerne mit anderen chatten.

    Während Corona erlebte Twitch einen starken Zuwachs. Weltweit nutzen die Plattform durchschnittlich mehr als zwei Millionen User*innen, so das Unternehmen selbst. Ein Monitoring aus Deutschland zeigt, dass etwa drei Viertel der Nutzenden männlich sind. Unter den 14- bis 29-Jährigen hat demnach im Jahr 2022 mehr als die Hälfte schon einmal Twitch benutzt.

    Was mache ich, wenn ich kein Twitch habe?

    Die Streams von ZDFreact sind auch ohne Twitch-Account zu sehen und auf dem ZDF-Account ("ZDF") zu finden. Live im Chat mitdiskutieren kann, wer einen Twitch-Account hat.

    Icon von whatsapp
    Quelle: dpa

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