Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert eine Reform der Hilfen für Kinder: Mit der Kindergrundsicherung soll der Nachwuchs von Geringverdienern bessere Zukunftschancen erhalten.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) macht sich für bessere Zukunftschancen, vor allem für Kinder von Geringervdienern, stark und fordert die Einführung einer Kindergrundsicherung.
Deutlich höhere Zahlung als Kindergeld
Laut dem Konzept soll die Kindergrundsicherung das bisherige Kindergeld, Steuerfreibeträge, Zuschläge und Hartz-IV-Leistungen für Kinder durch eine deutlich höhere Gesamtzahlung ersetzen, berichten die Zeitungen der "Funke Mediengruppe".
Die vom DGB geforderte Kindergrundsicherung soll sich aus zwei Komponenten zusammensetzen: einem Sockelbetrag von 240 Euro je Kind, den alle Haushalte mit Kindern erhalten, plus einem Zusatzbetrag, der nach Einkommen der Eltern und dem Alter der Kinder bestimmt wird.
Kinderarmut liegt seit Jahren in Deutschland auf konstant hohem Niveau. Mindestens jedes fünfte Kind wächst arm auf. Dabei fließen viele Milliarden in die Unterstützung von Familien.
Beträge sind nach Kindesalter gestaffelt
Die Höchstbeträge sollen dem DGB-Konzept zufolge für Kinder unter sechs Jahren bei 364 Euro monatlich liegen, für Sechs- bis 13-Jährige bei 476 Euro und für Jugendliche zwischen 14 bis 18 Jahren bei 504 Euro. Auch Volljährige in der Erstausbildung oder arbeitslos Gemeldete sollen den Sockelbetrag bis zum 25. Lebensjahr erhalten.
Die Mehrkosten für die Kindergrundsicherung im Vergleich zur jetzigen Regelung bezifferte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel mit 12,5 Milliarden Euro jährlich.
Weniger Geld als für Corona-Hilfen
Der Betrag sei im Vergleich zu den milliardenschweren Rettungsschirmen für Unternehmen in der Corona-Krise eine "kleine Summe, aber mit Sicherheit eine Investition in die Zukunft unseres Landes, die sich auszahlen wird".
Das sei ein Skandal, so Piel gegenüber den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".
Pädagogik alleine reicht nicht aus
Der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, sagte den Blättern, Kinderarmut lasse sich nicht alleine mit Pädagogik beseitigen. "Es bedarf einer angemessenen materiellen Versorgung."