Schon im August wurde das Programm zur Finanzierung von Laptops für Lehrkräfte angestoßen. Jetzt stellt sich heraus: Von dem Geld ist noch kein Cent geflossen.
Von dem 500 Millionen Euro schweren Bundesprogramm zur Finanzierung von Dienstlaptops für Lehrerinnen und Lehrer ist noch kein Geld abgerufen worden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, die dem ZDF vorliegt.
Ministerium: Vereinbarung nicht von allen Ländern unterzeichnet
Die Antwort des Bundesbildungsministeriums stammt vom 13. Januar. Darin heißt es, es konnten noch keine Mittel ausgezahlt werden, weil die entsprechende Vereinbarung zwischen Bund und Ländern über das 500-Millionen-Paket noch nicht von allen Bundesländern unterzeichnet worden und damit noch nicht in Kraft sei. Aus welchen Ländern die Unterschriften noch fehlen, wird nicht genannt.
"Während Eltern, Kinder und Lehrer seit Wochen ihr Möglichstes tun, um den Ausfall von Präsenzunterricht so gut es geht zu kompensieren, schafft es die Politik noch nicht einmal, die einfachsten Verwaltungshausaufgaben zu erledigen", kritisierte der FDP-Obmann für digitale Infrastruktur im Bundestag, Torsten Herbst.
"Digitalpakt Schule" umfasst 5 Milliarden Euro
Das Dienstlaptopprogramm hatten Vertreter der Länder, SPD-Chefin Saskia Esken und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im August bei einem "Schulgipfel" im Kanzleramt angestoßen.
Neben einem 500-Millionen-Programm zur Ausstattung von bedürftigen Schülern mit Leihlaptops und weiteren 500 Millionen zur Finanzierung von IT-Administratoren für die Schulen ist es die dritte Aufstockung des sogenannten Digitalpakts Schule. Dieses Förderprogramm mit ursprünglich 5 Milliarden Euro vom Bund wurde 2019 für den Aufbau der digitalen Infrastruktur an den Schulen aufgelegt.