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Sjewjerodonezk ist isoliert : Lage im Donbass verschlechtert sich weiter

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Die russische Armee hat beträchtliche Fortschritte erzielt. Doch auch die Ukraine konnte erfolgreiche Gegenangriffe in den Regionen Cherson und Mykolajiw starten. Eine Analyse.

Rauch steigt nach Beschuss aus den ausgebrannten Überresten eines Fahrzeugs und eines Hauses im Hintergrund auf.
Der Schwerpunkt der Kämpfe liegt noch immer im Donbass-Gebiet.
Quelle: dpa

Der Schwerpunkt der Kämpfe liegt nach wie vor im Donbass-Gebiet. Die russischen Streitkräfte haben in der vergangenen Woche beträchtliche Fortschritte erzielt. Inzwischen ist Sjewjerodonezk fast vollständig eingenommen.

Nur Teile der Azot-Fabrik werden noch von ukrainischen Truppen kontrolliert. Etwa 500 Zivilisten sitzen noch im Gebäude fest, ihre Evakuierung ist nicht möglich. Dennoch besteht das ukrainische Militärkommando darauf, die Reste der Stadt weiter zu verteidigen, um Zeit zu gewinnen und möglichst viele russische Kräfte zu binden.

Lyssytschansk rückt ins Fadenkreuz

Den Russen ist es ebenso gelungen, sich weiter auf Lyssytschansk in der Ostukraine zuzubewegen. Sie nähern sich der Stadt von Süden her, wo sie bereits den Fluss Sewerskij Donezk überquert haben. Der Verlust des Dorfes Toschkiwka ist ein schwerer Schlag für die Verteidigung von Lyssytschansk , da dies der letzte Vorposten der Verteidiger im Südosten der Stadt war.

Die Stadt Sjewjerodonezk ist von der Nachbarstadt Lyssytschansk abgeschnitten.

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Es ist davon auszugehen, dass die russischen Streitkräfte bald auch mit der Belagerung von Lyssytschansk beginnen, dem letzten noch von der Ukraine kontrollierten Teil der Region Luhansk.

Ukrainische Gegenoffensiven

Unterdessen bereitet die Ukraine eine Gegenoffensive in Richtung Izyum vor. Sollte der Angriff erfolgreich sein, könnte er die Pläne Russlands durchkreuzen, den Donbass-Frontabschnitt vom Rest der Ukraine zu isolieren.

Der ukrainische Gegenangriff hat in den Regionen Cherson und Mykolajiw weiter an Boden gewonnen. Einigen ukrainischen Einheiten ist es Berichten zufolge gelungen, bis auf 20 Kilometer an die Stadt Cherson heranzukommen. Im nordwestlichen Teil der Region bereiten die russischen Streitkräfte Rückzugspositionen vor, da sie offenbar von einem weiteren ukrainischen Vorstoß ausgehen.

Die russische Armee hat die Stadt Sjewjerodonezk weitgehend unter Kontrolle.

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Um die ukrainische Gegenoffensive zu stoppen oder zu verlangsamen, hat Russland in aller Eile eine mehrschichtige Verteidigung um Cherson aufgebaut. Zusätzlich verminen die russischen Streitkräfte in großem Umfang sowohl den nordwestlichen Teilen der Region als auch die Umgebung der Stadt Cherson.

Hohe ukrainische Verluste

Die Ukraine hat im Donbass hohe Verluste zu beklagen. Vor allem die Bataillone der Territorialverteidigung leiden aufgrund ihres geringeren Ausbildungs-, Ausrüstungs- und Bewaffnungsniveaus. Zwei hochrangige ukrainische Beamte, der Befehlshaber für Logistik der Landstreitkräfte, Wolodymyr Karpenko, und der stellvertretende Verteidigungsminister Denys Scharapow, äußerten sich zu bisher unbekannten Daten über die Verluste der Ukraine.

Sie erklärten, dass die Ukraine bisher 30 bis 50 Prozent ihrer schweren Ausrüstung im aktiven Kampf verloren habe. Wenn dies wirklich der Fall ist, bedeutet dies, dass die tatsächlichen ukrainischen Verluste sowohl prozentual als auch in absoluten Zahlen viel höher sind als das, was aus offenen Quellen wie dem ORYX-Projekt bestätigt werden konnte.

Da Scharapow und Karpenko jedoch ihre Ausführungen mit der Forderung nach weiteren Lieferungen schwerer westlicher Waffensysteme verbanden, darunter Predator-Drohnen und Langstrecken-Mehrfachraketenwerfer, ist nicht auszuschließen, dass die übermittelten Daten leicht übertrieben sind.

Russland kompensiert schwere Verluste mit Zwangsmobilisierung

Auch die russischen Einheiten erleiden massive Verluste. In vielen Fällen operieren sie aufgrund des Verlustes an Personal nicht mehr im Rahmen von Bataillonen, sondern nur noch in kleineren Formationen.

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Um die Verluste zu ersetzen, hat Russland die Zwangsmobilisierung der Bevölkerung in den besetzten Regionen Donezk und Luhansk fortgesetzt. Einheimische Männer werden zwangsrekrutiert und in den Kampf geschickt, oft nach einer nur wenige Tage dauernden Grundausbildung und mit einer geringen und veralteten Ausrüstung.

Dies führt zu extrem hohen Verlusten unter den Einheimischen, zumal die russischen Streitkräfte diese Hilfstruppen als Kanonenfutter einsetzen, um die Stellungen der ukrainischen Artillerie aufzuspüren.

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