Angriff auf Moskau: Bürgermeister meldet Drohnenangriff

    Moskau Ziel von Drohnen:Ukraine: An Angriff "nicht direkt beteiligt"

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    In Moskau sind Drohnen in Gebäude eingeschlagen. Dem Bürgermeister zufolge wurde niemand ernsthaft verletzt. Die Ukraine betont, dass sie "damit nichts direkt zu tun" habe.

    Moskau: Angriff mit Drohnen
    In der russischen Hauptstadt soll es eine Attacke mit mehreren Drohnen gegeben haben. Dabei sollen zwei Personen leicht verletzt worden sein und mehrere Gebäude leicht beschädigt.30.05.2023 | 1:50 min
    Die russische Hauptstadt Moskau ist Dienstagfrüh nach russischen Angaben zum Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Verantwortlich machte das russische Verteidigungsministerium die Ukraine. Beweise für die Anschuldigungen legte Moskau nicht vor.
    Die ukrainische Regierung wies die Vorwürfe zurück. Selbstverständlich freue er sich über die Angriffe, sagt der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak im Frühstücksradio des kremlkritischen russischen Journalisten Alexander Pljuschtschew.

    Natürlich sind wir nicht direkt daran beteiligt.

    Mychajlo Podoljak, ukrainischer Präsidentenberater

    Er spottete, dass womöglich russische Drohnen zu ihren Absendern zurückgekehrt seien. "Ihr wisst, dass wir uns der Ära der Künstlichen Intelligenz nähern. Möglicherweise sind nicht alle Drohnen bereit, die Ukraine zu attackieren und sie wollen zu ihren Schöpfern zurückkehren und so fragen: Warum schickt Ihr uns gegen die Kinder der Ukraine? Auf Kiew? Und so weiter", sagte Podoljak.
    Zugleich prognostizierte der ukrainische Regierungsberater, dass die Zahl der Anschläge auf russischem Staatsgebiet wohl weiter zunehmen werde. "Alle Menschen, die glauben (...), dass sie einen anderen souveränen Staat absolut straflos zerstören können, haben nach 15 Monaten noch nicht verstanden, dass sie 2014 nicht wiederholen können." Damals hatte Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert.

    Russland wirft Ukraine "terroristischen Angriff" vor

    Russland warf der Ukraine einen "terroristischen Angriff" auf Moskau vor. "Acht Drohnen wurden bei dem Angriff genutzt", erklärte das Verteidigungsministerium. "Alle Drohnen des Feindes wurden abgeschossen."

    Heute früh, in der Morgendämmerung, hat ein Drohnenangriff geringe Schäden an mehreren Gebäuden verursacht.

    Sergej Sobjanin, Bürgermeister in Moskau, über Telegram

    "Bisher ist niemand ernsthaft verletzt worden." Die Rettungsdienste der Stadt seien vor Ort.
    Der Rettungsdienst spricht laut Nachrichtenagentur RIA von zwei Wohngebäuden, die getroffen wurden. Eine Person sei verletzt worden. Einige Bewohnerinnen und Bewohner eines Gebäudes im Süden der Stadt müssten ihre Wohnungen verlassen und würden in Sicherheit gebracht.
    Einsatzkräfte vor einem mehrstöckigen Wohnblock im Südwesten Moskaus, der von einer Drohne getroffen wurde.
    Der Rettungsdienst spricht laut Nachrichtenagentur RIA von zwei Wohngebäuden, die getroffen wurden.
    Quelle: Reuters

    Gouverneur: Drohnen abgeschossen

    Der Gouverneur der Region Moskau, Andrej Worobjow, erklärte, die Luftabwehr sei aktiv gewesen: "Im Anflug auf Moskau wurden einige Drohnen abgeschossen."
    In sozialen Netzwerken wurden Fotos und Videos von einer Rauchsäule geteilt. Unbestätigten Berichten russischer Telegram-Kanäle zufolge sollen insgesamt rund 25 unbemannte Flugkörper zugeflogen sein, von denen der Großteil demnach abgewehrt wurde.
    Moskau-Korrespondentin Phoebe Gaa im Gespräch mit Moderatorin Sara Bildau.
    Die russische Hauptstadt ist heute Morgen mit mehreren Drohnen angegriffen worden. Russland wirft der Ukraine einen "terroristischen Angriff" vor. Phoebe Gaa berichtet aus Moskau. 30.05.2023 | 1:00 min

    ZDF-Korrespondentin: Moskau statt Krim

    Diese Zahl aus kremlnahen Quellen nannte auch ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa in Moskau. Das sei deutlich mehr als bei vorausgegangenen Angriffen. Zudem sei der Ort ein wichtiger Aspekt. Sie berichtete:

    Bisher fanden solche Attacken meist in grenznahen Regionen statt oder auf der Krim.

    Phoebe Gaa, ZDF-Korrespondentin

    Diesmal habe es aber die russische Hauptstadt getroffen, einige Drohnen seien auch über Wohngebieten abgefangen worden, in denen die russische Elite wohne.

    Klitschko: Mindestens ein Toter bei Drohnenangriff auf Kiew

    Der Angriff folgt auf einen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew im Laufe der Nacht, bei dem nach Angaben des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko mindestens ein Mensch starb.
    Rettungskräfte hätten drei Verletzte und 20 weitere Menschen aus einem mehrstöckigen Gebäude im Süden der Hauptstadt geborgen, in dem durch herabfallende Trümmerteile ein Feuer ausgebrochen sei, teilte Klitschko auf Telegram mit.

    Eine Person ist tot, drei wurden verletzt. Die beiden oberen Stockwerke wurden zerstört, es könnten Menschen unter den Trümmern sein.

    Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew

    29.05.2023, Kiew, Ukraine: Ukrainische Polizisten inspizieren einen Raketensplitter nach einem russischen Raketenangriff.
    Die Zahl der russischen Angriffe auf Kiew ist im Mai so hoch wie in keinem vorherigen Kriegsmonat. Nun erschüttern die Angriffe Kiew auch am helllichten Tag.29.05.2023 | 2:12 min
    Bombenalarm ertönte in der Nacht in Kiew, in den zentralukrainischen Regionen Tscherkasy, Kirowohrad und Mykolajiw sowie in der südukrainischen Region Cherson. Nach zahlreichen nächtlichen Luftangriffen hatte Russland Kiew am Montag auch tagsüber mit Raketen angegriffen, woraufhin die Bewohner in die Schutzräume und die Metro flohen.

    Drohnenangriffe auf Russland häufen sich

    In den vergangenen Wochen häuften sich auch in russischen Regionen Beschuss und Drohnenattacken. Der wohl spektakulärste Vorfall ereignete sich Anfang Mai, als unmittelbar über dem Kreml zwei Flugobjekte abgeschossen wurden.
    Moskau machte für den angeblichen Anschlagsversuch auf Präsident Wladimir Putin die Führung in Kiew verantwortlich, die stritt eine Beteiligung ab.
    Viele internationale Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass die Kreml-Attacke von Moskau selbst inszeniert gewesen sein könnte, um die brutalen Angriffe auf die Ukraine zu rechtfertigen.
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    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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    Quelle: AFP, AP, Reuters, dpa
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