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Luftattacken auf Moskau und Kiew : Welche Bedeutung die Drohnenangriffe haben

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Die Drohnenangriffe auf Moskau haben für Aufregung in Russland gesorgt. Welche Ziele die Attacken haben könnten und wie sich die Kämpfe an den Fronten im Ukraine-Krieg entwickeln.

 Blick auf ein Gebäude, das von einer Drohne beschädigt wurde, die während eines Nachtangriffs abgeschossen wurde.
Drohnenangriffe gab es zuletzt nicht nur wie hier auf Kiew, sondern auch auf Moskau.
Quelle: dpa

Am 30. Mai griffen mehrere ukrainische Drohnen vom Typ "UJ-22 Airborne" die russische Hauptstadt an. Während die meisten von ihnen von russischen Flugabwehrsystemen abgeschossen werden konnten, trafen mindestens drei von ihnen verschiedene Gebäude in der russischen Hauptstadt.

Während der materielle Schaden vernachlässigbar ist, ist der Angriff von großer psychologischer Bedeutung. Dies ist das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass Moskau einem eindeutig zurechenbaren Luftangriff ausgesetzt war - der angebliche Drohnenangriff auf den Kreml Anfang Mai war höchstwahrscheinlich eine russische Operation.

Moskau wurde am Dienstagmorgen von mehreren Drohnen attackiert. Russland macht die Ukraine für den Angriff verantwortlich, Kiew weist eine direkte Beteiligung zurück.

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Das zweite wahrscheinliche Ziel des ukrainischen Angriffs ist es, Russland dazu zu bringen, eine beträchtliche Anzahl moderner Luftverteidigungssysteme zur Verteidigung Moskaus zu verwenden und so die Luftverteidigung an der Front zu schwächen.

Ukrainischer Drohnenangriff auf Moskau aus Rache?

Der Drohnenangriff auf Moskau hatte wahrscheinlich auch ein Rache-Element, denn die ukrainische Hauptstadt Kiew war die ganze Woche über täglich Drohnenangriffen ausgesetzt. Die Angriffe am 27. und 28. Mai, an dem insgesamt 59 Drohnen aus iranischer Produktion gegen die ukrainische Hauptstadt eingesetzt wurden, gelten als größte Drohnenangriffe gegen Kiew seit Beginn des russischen Angriffskriegs.

Die Angriffe an den darauf folgenden Tagen waren etwas schwächer, umfassten aber immer noch durchschnittlich etwa drei Dutzend Drohnen.

Die ukrainische Flugabwehr ist in der Lage, diese Drohnen sehr effizient zu bekämpfen. Nichtsdestotrotz haben sowohl die ankommenden Drohnen als auch die von den zerstörten Drohnen herabfallenden Trümmer erhebliche Schäden in ganz Kiew verursacht. Trotz des weit verzweigten Netzes verfügbarer Luftschutzbunker kommt es immer wieder zu Toten in der Zivilbevölkerung.

Vorbereitungsschläge für die ukrainische Offensive

An der Frontlinie hat die Ukraine ihre Langstreckenangriffe fortgesetzt, um das Umfeld des Schlachtfelds im Vorfeld der bevorstehenden Gegenoffensive zu gestalten. Russische Militärziele wurden in den besetzten Gebieten tief hinter der Frontlinie angegriffen.

In Mariupol wurde ein größeres, als Kaserne genutztes Gebäude von einer Storm-Shadow-Rakete getroffen, wobei Berichten zufolge etwa 100 russische Soldaten getötet wurden. Angriffe erfolgten in Berdyank, Luhansk, Melitopol und auch in anderen Siedlungen.

Auch wenn es laut Kiew keine direkte Verbindung gebe, wirken die Drohnenangriffe in Moskau nach den Angriffen auf die Ukraine wie ein Gegenschlag, sagt ZDF-Reporter Timm Kröger.

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Bachmut: Wagner-Gruppe auf dem Rückzug

In Bachmut hat die Wagner-Gruppe den Abzug ihrer Truppen von der Frontlinie fast abgeschlossen. Sie soll durch reguläre russische Truppen ersetzt werden. Unterdessen äußerte der Wagner-Eigentümer Jewgeni Prigoschin die Möglichkeit, dass die Wagner-Kräfte weiterhin in der Ukraine kämpfen könnten, wenn sie nicht unter dem regulären russischen Militärkommando dienen müssten.

Prigoschins wiederholte Beschimpfungen gegen die russische Militärführung zielen wahrscheinlich darauf ab, eine Zusammenarbeit mit ihm politisch undurchführbar zu machen, was es ihm ermöglichen würde, den Rest der Wagner-Gruppe aus der Frontlinie herauszuholen und sie so zu schonen.

Tschetschenische Militärkräfte als Ersatz für Wagner?

Berichten zufolge hat Putin den tschetschenischen Streitkräften von Ramsan Kadyrow befohlen, wieder gemeinsam an der Front zu kämpfen und die Gruppe Wagner als Angriffskräfte abzulösen. Bisher waren die tschetschenischen Streitkräfte vor allem im Hinterland der besetzten Gebiete tätig, wo sie Polizei- und Besatzungsaufgaben wahrnahmen.

Die private russische Söldnertruppe Wagner hat mit dem Abzug aus der ostukrainischen Frontstadt Bachmut begonnen. Die Stellungen werden an die russische Armee übergeben.

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Das letzte Mal waren sie während der Belagerung von Mariupol in größere Kampfhandlungen verwickelt. Die Tatsache, dass der Kreml möchte, dass die Tschetschenen die Wagner-Kämpfer als Angriffstruppen ersetzen, deutet wahrscheinlich darauf hin, dass die russische Militärführung es immer noch vorzieht, städtische Kampfeinsätze an nicht reguläre Einheiten "auszulagern".

Weiterer Angriff auf russisches Grenzgebiet

Die beiden auf ukrainischer Seite dienenden russischen Einheiten, die Legion "Freiheit Russlands" und das Russische Freiwilligenkorps, haben bei der Stadt Shebekino einen weiteren grenzüberschreitenden Überfall auf die russische Region Belgorod durchgeführt.

Das bisher verfügbare Filmmaterial ist spärlich, so dass es derzeit noch nicht möglich ist, das Ausmaß und die Bedeutung der Operation zu beurteilen. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um einen weiteren Angriff kleineren Ausmaßes, der Russland dazu bringen soll, seine Kräfte aufzuteilen und mehr Einheiten für den Grenzschutzes einzusetzen.

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