An einem rechten Szenetreff in Eisenach wurde am Montagmorgen ein Sprengsatz gezündet. Das Haus war zuvor beschmiert worden. Die Ermittler vermuten einen politischen Hintergrund.
Nach einer Explosion am frühen Montagmorgen gegen 4:45 Uhr in Eisenach in Thüringen gehen die Ermittler von einem politischen Hintergrund aus.
Schriftzug an der Hauswand und Explosion
An der Fassade eines Hauses in der Mühlhäuser Straße sei ein Schriftzug mit politischem Hintergrund angebracht worden, teilte die Landespolizeiinspektion Gotha mit. Vor oder in dem Wohn- und Geschäftshaus sei Sprengstoff zur Explosion gebracht worden. Menschen wurden bei der Detonation nicht verletzt, das Wohnhaus wurde den Angaben zufolge jedoch geräumt. Zudem wurde die Umgebung weiträumig abgesperrt. Ein Auto, das vor dem Haus parkte, wurde ebenfalls beschädigt.
Die Gaststätte in dem betroffenen Gebäude ist nach ZDF-Informationen ein in der rechten Szene beliebter Treffpunkt. Der Inhaber teilte ZDFheute mit, Fassaden- und Fensterteile seien "bis zu 30 Meter weit geflogen." Das sei "mehr als ein China-Böller gewesen". Der Inhaber ist unter anderem in der rechtsautonomen Kampfsportszene in Eisenach aktiv.
Gaststätte wird der rechten Szene zugerechnet
Das Haus war in der Vergangenheit bereits wiederholt zum Schauplatz von Polizeieinsätzen geworden. Im Oktober 2019 hatte es dort einen Anschlag auf den Inhaber sowie die Besucher des Hauses gegeben, bei dem die Angegriffenen mit Schlagstöcken, Reizstoffsprühgeräten und Faustschlägen traktiert und erheblich verletzt worden waren. Zudem wurden die Fensterscheiben und Teile des Inventars zerstört.
In diesem Zusammenhang hatte die Bundesanwaltschaft im November vergangenen Jahres in Leipzig eine 25 Jahre alte mutmaßliche Linksextremistin festnehmen und Wohnungen durchsuchen lassen.
Die Kriminalpolizei Gotha und das Thüringer Landeskriminalamt ermitteln zu der jüngsten Explosion. Die Polizei rief mögliche Zeugen auf, sich zu melden, wenn sie verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe des Tatorts gesehen haben.