Städtebund: "Wir wollen keine völlig dunklen Städte"

    Städtebund zu Energiesparplänen:"Wir wollen keine völlig dunklen Städte"

    25.08.2022 | 04:41
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    Ladentüren zu und Licht aus: Das fordert die Bundesregierung von Städten, um Energie zu sparen. Der Städtebund erklärt, welche Maßnahmen umsetzbar sind und welche nicht.

    Menschenleere Innenstadt in München am 11.01.2021
    Türen zu und Licht aus: Teil der Energiesparpläne der Regierung (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Die Kommunen sehen sich nach Darstellung des Städtebundes kaum in der Lage, die beschlossenen Energiesparregeln der Bundesregierung komplett auf Einhaltung zu überprüfen.
    Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte der "Bild"-Zeitung, ob Türen von Geschäften rund um die Uhr immer geschlossen sind, "werden wir nicht kontrollieren können".

    Am Ende kommt es immer auf die Vernunft der Menschen an.

    Gerd Landsberg, Städte- und Gemeindebund

    Kontrollaufwand bei Beleuchtung geringer

    Bei der Beleuchtung der Läden sei der Kontrollaufwand jedoch gering und die Überprüfung damit einfacher. Jeder Ordnungsbeamte sehe ab 22 Uhr, ob Licht brennt, sagte Landsberg.
    Der Verbandschef wandte sich zudem gegen die Abschaltung der Straßenbeleuchtung während der Dunkelheit: "Wir wollen keine völlig dunklen Städte. Das wollen die Bürger auch nicht, weil sie dann Angst haben."

    Eine Restbeleuchtung ist auch in der Nacht unverzichtbar.

    Gerd Landsberg, Städte- und Gemeindebund

    Wichtiger sei die Einschränkung der Wärmeversorgung.

    Regierung will dauerhaftes Offenhalten von Ladentüren verbieten

    Die vom Bundeskabinett beschlossene Verordnung sieht unter anderem vor, dass "in beheizten Geschäftsräumen des Einzelhandels" das "dauerhafte Offenhalten von Ladentüren und Eingangssystemen, bei deren Öffnung ein Verlust von Heizwärme auftritt", untersagt sei - "sofern das Offenhalten nicht für die Funktion des Ein- oder Ausganges als Fluchtweg erforderlich ist".
    Öffentliche Gebäude sollen ab September zudem in der Regel nur noch bis maximal 19 Grad beheizt werden, um in der Gaskrise Energie zu sparen. Bisher lag die empfohlene Mindesttemperatur für Büros bei 20 Grad. Durchgangsbereiche wie Flure, Foyers oder Technikräume sollen normalerweise nicht mehr geheizt werden.
    Vorgesehen ist auch ein Verzicht auf Beleuchtung von Gebäuden und Denkmälern aus ästhetischen oder repräsentativen Gründen. Auch Leuchtwerbung soll über Nacht ausgeschaltet werden.
    Wie ab 1. September Energie gespart werden soll - alles was Sie zu den Plänen der Regierung wissen müssen:

    Vorgaben ab September
    :Welche Energiesparmaßnahmen ab heute gelten

    20 Prozent weniger Energieverbrauch heißt das Ziel der Bundesregierung für diesen Winter. Zum 1. September treten Sparmaßnahmen in Kraft, die fast jeden betreffen.
    Reihenhaussiedlung mit Swimmingpools
    Quelle: dpa, Reuters
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