Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Julia Klöckner, fordert weitere Entlastungen wegen der Energiekrise. Die Kalte Progression müsse ausgeglichen werden.
"Wir dürfen Bürger nicht gegeneinander ausspielen", so Julia Klöckner, wirtschaftspolitische Sprecherin Unionsfraktion. "Es haben alle mehr zu schultern."
Die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner hat wegen der drohenden Energiekrise weitere Entlastungen angemahnt. Im ZDF morgenmagazin forderte sie, "dass jetzt endlich die sogenannte Kalte Progression ausgeglichen wird".
Kalte Progression entsteht, wenn Einkommens- und Lohnerhöhungen nur die Inflation ausgleichen und die Kaufkraft kaum steigt. Mehr zu zahlende Steuern sind die Folge.
DIW-Ökonom Fratzscher will Bürgerinnen und Bürger mit geringem Einkommen entlasten. Dafür schlägt er 100 Euro pro Monat und Person vor.
Klöckner: Lohn-Preisspirale verhindern
Genauso wie die Bürger, habe auch die Wirtschaft unglaublich mit den gestiegenen Kosten zu kämpfen. Ein Ausgleich der kalten Progression sei besonders von beiderseitigem Interesse, "sowohl vom Arbeitnehmer als auch vom Arbeitgeber", argumentierte Klöckner. "Der Staat verdient allein in diesem Jahr zehn Milliarden Euro dadurch, dass er den Bürgern diese versteckte Steuererhöhung nicht ausgleicht, das heißt die Kaufkraft lässt massiv nach."
Es gehe nicht nur darum, "dass die Großabnehmer von Energie entlastet werden, wie es Herr Habeck vorhat", sondern auch die kleinen Bäckereien, die Mittelständler die dezentral im ganzen Land sind, dass man denen auch behilflich ist
Um im Winter noch genug Gas zu haben, heißt es weiterhin Energie zu sparen. Mehrere Kommunen arbeiten deshalb an ihren Konzepten. Die Stadt Darmstadt zeigt, wie das gehen kann.
Klöckner: Immenser Kostenschub für Industrie
Zugleich mahnte Klöckner, auch die Industrie weiter zu entlasten. Ebenso wie die Bürgerinnen und Bürger spare die Industrie ebenfalls. Allein durch die Gasumlage und die gestiegenen Kosten werde auch die Industrie stark belastet.
Industrie und Unternehmen täten alles, um durch Einsparungen Kosten zu senken, es müsse verhindert werden, dass es zu Verwerfungen komme, "es geht um den Standort Deutschland, es geht um Arbeitsplätze, es geht um die arbeitende Mitte (...) Sie können nur das Verteilen, das auch erwirtschaftet worden ist", appellierte die Unionspolitikerin.
Mit Material von dpa.