Streit um Nord-Irland-Protokoll:London und EU wollen wieder verhandeln
03.10.2022 | 21:20
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Die Gespräche zwischen Brüssel und London um das Nordirland-Protokoll liegen seit Monaten auf Eis. Ein Sprecher der EU-Kommission kündigt nun Gespräche für diese Woche an.
Beobachter sehen Zeichen für Wunsch auf Anäherung Großbritanniens und der EU.
Quelle: Stefan Rousseau/PA Wire/dpa
Nach monatelanger Pause nehmen Brüssel und London wieder Verhandlungen über das sogenannte Nordirland-Protokoll auf.
Bereits in dieser Woche wird es Gespräche, Diskussionen und einen Austausch auf technischer Ebene geben.
Sprecher der EU-Kommission
Details würden noch ausgearbeitet. Nach Angaben der EU-Kommission wären es die ersten bedeutungsvollen Gespräche seit Februar.
Andauernder Streit um Nordirland-Protokoll
Der Streit zwischen der EU und Großbritannien über die Umsetzung der Brexit-Regeln für Nordirland dauert schon lange. Das Nordirland-Protokoll sieht vor, dass die zum Vereinigten Königreich gehörende Provinz weiter den Regeln des EU-Binnenmarkts und der Europäischen Zollunion folgt.
Damit sollen Warenkontrollen an der Grenze zum EU-Mitglied Irland und damit ein Wiederaufflammen des Konflikts zwischen Befürwortern einer irischen Vereinigung und Anhängern der Union mit Großbritannien verhindert werden. London hatte immer wieder eine Neuverhandlung des Protokolls gefordert, was
Brüssel ablehnt.
Brüssel ablehnt.
Entschuldigung Richtung Dublin und Brüssel
Beobachter sehen jedoch auf beiden Seiten den Wunsch, sich anzunähern. Erst kürzlich überraschte der neue britische Nordirland-Staatssekretär und Brexit-Hardliner Steve Baker mit einer Entschuldigung an Dublin und Brüssel. Er und andere hätten nicht immer auf eine Art gehandelt, die Irland und der Europäischen Union Vertrauen einflößten, sagte Baker auf dem Parteitag der Konservativen in Birmingham und fügte hinzu:
Das tut mir leid, denn die Beziehungen mit Irland sind nicht, wo sie sein sollten. Und wir müssen alle extrem hart daran arbeiten, das zu verbessern (...).
Steve Baker, Brexit-Hardliner
Quelle: dpa