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Pläne der Kommission : So will die EU die Luftqualität verbessern

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Die EU-Kommission will die Luft verbessern - und hat deshalb neue Grenzwerte vorgeschlagen. Der für Feinstaub soll um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Was Forschende dazu sagen.

Nahaufnahme eines Auspuffs auf dem Abgase ausgestoßenwerden
Bessere Luft geplant: Die EU-Kommission will die Belastung durch Feinstaub um mehr als die Hälfte senken.
Quelle: dpa

Die EU-Kommission will die Luftqualität verbessern und hat dafür am Mittwoch neue Grenzwerte vorgeschlagen. Darunter:

  • Die Belastung durch Feinstaub mit einer Partikelgröße von bis zu 2,5 Mikrometer soll von 25 auf 10 Mikrogramm pro Kubikmeter reduziert werden - also um mehr als die Hälfte.
  • Die Belastung durch Stickstoffdioxid soll bei 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegen - bisher sind es 40 Mikrogramm.
  • Der maximale Tagesmittelwert für Schwefeldioxid soll auf 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gesenkt werden - bislang liegt er bei 125 Mikrogramm.

Mit den Vorschlägen nähern sich die Vorgaben auf EU-Ebene den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an - komplett umgesetzt werden sie aber nicht. Beim Feinstaub empfiehlt die WHO seit vergangenem Jahr beispielsweise nur noch fünf Mikrogramm, also ein Fünftel des derzeit erlaubten Wertes.

Wie gefährlich sind Feinstaub und Stickstoffdioxid? Was ist dran am Vorwurf, die Grenzwerte würden willkürlich festgelegt?

Beitragslänge:
17 min
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Hunderttausende Tote durch schlechte Luft

"Jedes Jahr sterben Hunderttausende Europäer vorzeitig, und viele weitere leiden an Herz- und Lungenkrankheiten oder durch Umweltverschmutzung verursachte Krebserkrankungen", sagte EU-Kommissionsvize Frans Timmermans.

Je länger wir mit der Verringerung dieser Verschmutzung warten, desto höher sind die Kosten für die Gesellschaft.
EU-Kommissionsvize Frans Timmermans

Kommen bald Fahrverbote?

Der Vorschlag der Kommission enthält keine spezifischen Maßnahmen, sondern legt Luftqualitätsstandards fest, die überall umgesetzt werden müssen. Wie die Grenzwerte erreicht werden, ist Sache der EU-Länder. Kritiker befürchten, dass es dadurch in Deutschland zu Fahrverboten kommen könnte. Der Vorschlag muss aber ohnehin noch von EU-Parlament und Rat genehmigt werden.

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Forschende reagieren unterschiedlich auf die Kommissionsvorschläge. Der Mediziner Hans-Peter Hutter nennt die Werte ein "mutiges Signal". Er mahnt aber an:

Nun gilt es diesen Vorschlag auch 'durchzubringen'. Die entsprechenden Lobbys - Interessensvertretungen der Automobilindustrie und so weiter - werden hier sicher mit sehr viel Energie versuchen, gegenzusteuern.
Hans-Peter Hutter, Stellvertretender Leiter Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin, Medizinische Universität Wien

Auch die Leiterin der Abteilung Luft im Umweltbundesamt, Marion Wichman-Fiebig, begrüßt grundsätzlich die geplante Annäherung der Werte an WHO-Richtlinien, vermisst aber, dass etwa der Schadstoff Ammoniak nicht verpflichtend erfasst werden muss.

Die Medizin-Professorin Barbara Hoffmann wiederum unterstreicht die Bedeutung von sauberer Luft für die Gesundheit: "Luftverschmutzung ist nach wie vor der größte umweltbezogene Risikofaktor für Krankheiten und vorzeitige Sterbefälle in Europa." Sie warnt mit Blick auf die Feinstaubgrenzwerte, die in dem Kommissions-Vorschlag oberhalb der WHO-Empfehlung liegen:

Eingeatmeter Feinstaub führt nicht nur zu schweren Herz- und Lungenerkrankungen, löst Krebs aus und schädigt - ähnlich wie Tabakrauch - ungeborene Kinder, sondern kann bis in das Gehirn vordringen und Demenz auslösen beziehungsweise die geistige Entwicklung von Kindern bremsen.
Barbara Hoffmann, Leiterin der Arbeitsgruppe Umweltepidemiologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Der russische Krieg in der Ukraine beeinträchtigt derzeit den Umweltschutz in der EU. Durch den russischen Druck auf die Energieversorgung mussten sich viele Länder wieder für fossile Brennstoffe öffnen. 

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