Innenministerin Faeser distanziert sich von WM in Katar

    Bundesinnenministerin:Faeser distanziert sich von WM in Katar

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    Bundesinnenministerin Nancy Faeser nennt die Vergabe der Fußball-WM nach Katar "total schwierig". Sie wolle sich vor Ort über die Einhaltung der Menschenrechte informieren.

    Bundesinnenministerin, Nancy Faeser, spricht auf einer Pressekonferenz
    Quelle: dpa

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich laut WDR von der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar distanziert. "Für uns als Bundesregierung ist das eine total schwierige Vergabe", sagte Faeser demnach dem ARD-Magazin Monitor, das am Donnerstagabend ausgestrahlt wird.
    Die Bundesregierung sei überzeugt, dass die Vergabe von sportlichen Großereignissen an Kriterien geknüpft werden müsse: "Nämlich an die Einhaltung der Menschenrechte, an Nachhaltigkeits-Prinzipien", so Faeser.

    Es gibt Kriterien, an die sich gehalten werden muss, und dann wäre es besser, dass das nicht in solche Staaten vergeben wird.

    Nancy Faeser, Bundesinnenministerin

    Faeser reist nach Katar

    Das Interview fand den Angaben zufolge vor einer Reise von Faeser und dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes, Bernd Neuendorf, nächste Woche nach Katar statt. Dort wolle sie sich über die Situation der Menschenrechte informieren. Die Ministerin wolle die Meinung der Zivilgesellschaft hören, ob Fortschritte erzielt worden seien, sagte sie.
    Katar steht seit der umstrittenen Vergabe im Jahr 2010 wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Neben der Ausbeutung von Gastarbeitern und ungeklärten Todesfällen von Arbeitsmigranten stehen auch die Einschränkung der Rechte von Frauen und LGBT-Personen im Mittelpunkt.
    Von dieser Reise wolle es die Ministerin abhängig machen, ob sie sich WM-Spiele anschaue: "Ehrlich gesagt hat man natürlich mehr Lust auf Fußball-Weltmeisterschaft, wenn sie im Sommer stattfindet und zu Abendzeiten."
    Spitzensport fällt in den Zuständigkeitsbereich von Faesers Ministerium.

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