Maxwell Frost: Das ist der erste Gen-Z-Kandidat im Kongress

    Midterms-Sieger in Florida:Frost vertritt Generation Z im Kongress

    von Magdalena Gräfe
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    Der 25-jährige Maxwell Frost ist der jüngste und erste Gen-Z-Abgeordnete im US-Kongress. Er gilt als Hoffnungsträger der Demokraten.

    Maxwell Alejandro Frost bei einer Wahlparty in Orlando.
    Maxwell Alejandro Frost.
    Quelle: Stephen M. Dowell/Orlando Sentinel/AP

    "Heute wurde Geschichte geschrieben", twitterte der Demokrat Maxwell Alejandro Frost am Dienstagabend. Der 25-Jährige aus Florida ist der erste Kandidat der Generation Z, der in den amerikanischen Kongress gewählt wurde.
    Sein Wahlsieg ist in doppelter Hinsicht ein historisches Ereignis: Frost ist außerdem der erste afro-kubanische Abgeordnete in der amerikanischen Geschichte.
    Tweet von Maxwell Alejandro Frost
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    Frost jüngstes Mitglied im Repräsentantenhaus

    Sein Sieg in dem liberalen Wahlbezirk Orlando kam nicht unerwartet. Er gewann mit 59 Prozent der Stimmen gegen den fast ein halbes Jahrhundert älteren Republikaner Calvin Wimbish. Damit ist Frost das jüngste Mitglied im Repräsentantenhaus, dessen Durchschnittsalter momentan 58 Jahre beträgt. Doch nicht nur aufgrund seines Alters, sondern auch durch seinen persönlichen Hintergrund bringt Frost frischen Wind in den Kongress.
    "Die Perspektive, die ich als junge Person, als junger Schwarzer, als junger Schwarzer Latino aus dem Süden, mitbringe, ist wichtig", sagte er im Interview mit der New York Times am Wahlabend. Jedoch sehe er sich selbst nur als "kleines Teil eines großen Ganzen", das aus vielen gesellschaftlich engagierten Gen-Z-Mitgliedern bestehe.

    Gen-Z-Kandidaten standen bei diesen Midterms erstmals zur Wahl

    Als "Generation Z" werden alle Menschen bezeichnet, die zwischen 1997 und 2010 geboren wurden. Da Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus mindestens 25 Jahre als sein müssen, stellte 2022 das erste Jahr dar, indem Vertreter der Generation Z zur Wahl standen.
    Bei den Wahlen am 8. November war Frost, der im Januar seinen 25. Geburtstag feierte, nicht der einzige Gen-Z- Kandidat. Karoline Leavitt, die ehemalige Pressereferentin von Donald Trump, ist sogar noch ein halbes Jahr jünger als er. Sie verlor jedoch ihre Wahl in New Hampshire. Die Republikanerin Leavitt ist rechtsorientiert, ist gegen Abtreibung und gegen schärfere Waffengesetze.

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    Frost setzt sich unter anderem für schärferes Waffenrecht ein

    Frost hingegen gilt als Hoffnungsträger der progressiven Demokraten. Er konzentrierte sich in seiner Kampagne besonders auf Themen, die vor allem der jungen Wählerschaft wichtig sind: ein schärferes Waffenrecht, den Klimawandel, das Recht auf Abtreibung und eine Gesundheitsversorgung für alle.
    Bereits seit Jahren kämpft er für eine Verschärfung der Waffengesetze. So arbeitete er bis zum Beginn seiner Kampagne als nationaler Organisationsleiter für die Gruppe "March for Our Lives", die von Amoklauf-Überlebenden gegründet wurde und sich für schärfere Waffengesetze einsetzt. In dem Interview mit der New York Times sagte er:

    Ich komme aus einer Generation, in der wir mehr Amoklaufübungen als Brandschutzübungen hatten.

    Maxwell Alejandro Frost, Demokrat

    Er sei Aktivist geworden, weil er nicht in der Schule erschossen werden wollte. Durch sein Engagement und seine Kampagne zog Frost die Aufmerksamkeit von hochrangigen Politikern - wie den Senatoren Bernie Sanders und Elisabeth Warren - auf sich, die im Wahlkampf für ihn warben.

    Biden gratuliert Frost noch am Wahlabend

    Auch finanziell wurde er von mehreren liberalen Kongressabgeordneten unterstützt. Mehr als die Hälfte der 2,5 Millionen Dollar an Wahlkampfspenden bekam Frost jedoch durch kleine, individuelle Spenden. Größere Beträge kamen vor allem von politischen Organisationen, die sich für das Recht auf Abtreibung und gegen Waffengewalt einsetzen.
    Für die Demokraten, die noch immer um die eigene Mehrheit im Kongress bangen, ist der Wahlsieg des 25-Jährigen ein Anlass zur Freude.

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    Präsident Joe Biden, der seinerseits einer der jüngsten Senatoren in der amerikanischen Geschichte war, rief Frost noch in der Wahlnacht an, um ihm zu gratulieren.
    "Ich habe keinen Zweifel daran, dass er einen hervorragenden Start und eine lange, außergewöhnliche Karriere haben wird", sagte Biden einen Tag nach der Wahl in einer Pressekonferenz im Weißen Haus.
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