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Jahresbericht Flüchtlingsrat : Afrika, Schauplatz vernachlässigter Krisen

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Im Schatten des Ukraine-Krieges werden Flüchtlingskrisen weltweit stark vernachlässigt, beklagt der Flüchtlingsrat NRC - die schlimmsten zehn davon in Afrika, laut neuem Bericht.

Burundische Flüchtlingskinder im Schlamm im Flüchtlingslager Gashora im Bezirk Bugesera (Ruanda), aufgenommen am 21.04.2015
Burundische Flüchtlingskinder in Ruanda (Archivfoto)
Quelle: AP

Die zehn von der internationalen Gemeinschaft am stärksten vernachlässigten Flüchtlingskrisen der Welt befinden sich erstmals alle auf dem afrikanischen Kontinent. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht des Norwegischen Flüchtlingsrates (NRC) hervor.

Der Bericht legt für seine Bewertung drei Kriterien zugrunde:

  • mangelnden politischen Willen der internationalen Gemeinschaft bei der Lösungssuche
  • unzureichende Berücksichtigung in den Medien
  • fehlende Finanzierung der humanitären Bedürfnisse.

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Erstmals alle vernachlässigte Flüchtlingskrisen in Afrika

Auch wenn in der jährlich veröffentlichten Liste der "am stärksten vernachlässigten Flüchtlingskrisen" stets ein Großteil auf dem afrikanischen Kontinent verortet werde, war 2021 das erste Jahr, "in dem alle zehn in Afrika sind", heißt es im Bericht der Nichtregierungsorganisation.

Die Tatsache, dass die am meisten vernachlässigten Krisen der Welt alle in Afrika sind, zeigt das chronische Versagen der Entscheidungsträger, der Geber und der Medien, sich den Konflikten und dem menschlichen Leid auf diesem Kontinent zu widmen
Jan Egeland, Generalsekretär NCR

Republik Kongo "eine der schlimmsten humanitären Krisen"

Ein Negativbeispiel sei die Demokratische Republik Kongo: Sie tauche zum sechsten Mal in Folge auf der Liste auf und stehe nun an der Spitze mit 5,5 Millionen Vertriebenen, vor allem im Nordosten des Landes.

Es handele sich um eine der schlimmsten humanitären Krisen dieses Jahrhunderts, "doch die, die innerhalb und außerhalb Afrikas die Macht hätten, das zu ändern, schließen die Augen vor der Welle brutaler und gezielter Attacken gegen die Zivilisten", prangerte der Norwegische Flüchtlingsrat an.

Verschärfung von Hungersnöten durch stark gestiegene Preise

An zweiter Stelle landete 2021 das westafrikanische Burkina Faso mit inzwischen mehr als 1,75 Millionen Vertriebenen, die vor allem im Norden des Landes vor dschihadistischen Angriffen fliehen. Es folgen die Länder Kamerun, Südsudan, der Tschad, Mali, Sudan, Nigeria, Burundi und Äthiopien.

In den meisten dieser Länder nehme der Hunger zu, vor allem wegen einer Verschärfung der Ernährungslage "durch den Anstieg der Getreide- und Spritpreise wegen des Ukraine-Krieges", erklärte der NRC.

Umleitung von Hilfsgeldern zulasten von Geflüchteten in Afrika

Außerdem würden derzeit mehrere Geberländer "beschließen oder planen, ihre Hilfe für Afrika zu verringern, um die Gelder in die Ukraine umzuleiten oder für die Aufnahme von Flüchtlingen in ihren Ländern zu nutzen", hieß es weiter.

Der Krieg in der Ukraine hat die immense Lücke aufgezeigt zwischen dem, was möglich ist, wenn die internationale Gemeinschaft während einer Krise an einem Strang zieht, und dem, was für Millionen Menschen die tagtägliche Realität darstellt.
Jan Egeland, Generalsekretär Norwegischer Flüchtlingsrat
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