Die Bundesregierung plant nach eigenen Angaben nicht, Flüchtlinge aus Bosnien nach Deutschland zu holen. Stattdessen setzte man sich für eine angemessene Unterbringung ein.
Nach Auskunft des Bundesinnenministeriums plant die Regierung offenbar nicht, Migranten ohne Obdach aus Bosnien nach Deutschland zu holen. Stattdessen wolle man helfen, umgehend vor Ort tragfähige Lösungen für die betroffenen Schutzsuchenden zu finden.
Die Bundesregierung hat sich in Bosnien-Herzegowina nach eigenen Angaben für eine angemessene Unterbringung von Schutzsuchenden eingesetzt. Eine Sprecherin teilte mit, die Regierung habe "ihre Unterstützung bei der Verbesserung der Situation vor Ort angeboten".
Merz gegen Anreiz zur Migration
SPD-Fraktionsvize Achim Post hatte sich offen für eine Übernahme von Schutzsuchenden gezeigt. Die CDU-Politiker Friedrich Merz und Thorsten Frei warnten dagegen vor einem Anreiz zur Migration nach Europa.
Sowohl auf der griechischen Insel Lesbos als auch im bosnischen Grenzgebiet zum EU-Staat Kroatien sind Migranten bei winterlichem Wetter unzureichend untergebracht. Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Ulla Jelpke, kritisierte:
Akut ist die Lage in Bosnien-Herzegowina, wo vor etwa einer Woche das Lager Lipa im Grenzgebiet zu Kroatien abbrannte und eine Verlegung von Hunderten Menschen in eine alte Kaserne an örtlichen Protesten scheiterte.
EU hilft mit 3,5 Millionen
Die Europäische Union hat daraufhin beschlossen, Bosnien-Herzegowina weitere 3,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, um die Migranten besser unterzubringen.
Deutschland hat nach Angaben des Bundesinnenministeriums seit dem vergangenen April insgesamt 1.519 Migranten und Flüchtlinge aus Griechenland aufgenommen.
203 Minderjährige finden Schutz in Deutschland
Dabei handelt es sich um 203 unbegleitete Minderjährige, darunter eine minderjährige Mutter mit ihrem Baby, sowie 244 kranke Kinder mit 780 Angehörigen und 291 anerkannt schutzberechtigte Flüchtlinge im Familienverbund.
Die Situation im Flüchtlingslager Kara Tepe ist eine enorme psychische Belastung. Kinder hätten Panikattacken, manche begingen Suizidversuche, berichten Hilfsorganisationen.