EVP-Politiker Weber erwartet "dramatischen Fluchtwinter"

    EVP-Politiker will Patrouillen:Weber erwartet "dramatischen Fluchtwinter"

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    Durch die Situation in der Ukraine und an den EU-Außengrenzen sieht der EVP-Vorsitzende Manfred Weber Deutschland in eine neue Migrationskrise schlittern.

    Manfred Weber
    Manfred Weber fordert stärkere Kontrollen an den EU-Außengrenzen.
    Quelle: EPA

    Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, rechnet mit einem Anstieg der Geflüchteten in diesem Winter. "Wir müssen uns angesichts der anhaltenden Zerstörung von Energie-Infrastruktur in der Ukraine durch Putins Terrorregime darauf einstellen, dass eine große Zahl Ukrainer in diesem Winter in die EU kommt - und viele davon auch nach Deutschland", sagte Weber der "Welt am Sonntag".

    Ich fürchte, wir werden einen dramatischen Fluchtwinter erleben.

    Manfred Weber, EVP-Vorsitzender

    Weber befürchtet "neue Migrationskrise"

    Deutschland sei auf diese Situation nicht vorbereitet und "schlafwandelt gerade in eine neue Migrationskrise". Mit Blick auf die Fluchtroute über das Mittelmeer in Richtung Italien schlug der EVP-Chef an den dortigen EU-Außengrenzen gemeinsame Patrouillen von deutschen und italienischen Beamten vor.
    Wer von den Geflüchteten kein Visum, keinen Pass oder keinen Asylgrund habe, sollte nach Webers Worten umgehend wieder rückgeführt werden.

    Weber will Asylanträge noch im Herkunftsland

    "Und ich plädiere dringend dafür, in den afrikanischen Staaten mit Zustimmung der jeweiligen Regierung diplomatische Zonen einzurichten, wo Asylanträge eingereicht und Asylprüfungen durch EU-Beamte durchgeführt werden können", sagte Weber.
    Das erspare den Migranten eine gefährliche Reise über das Meer und trockne das kriminelle Geschäft der Schleuser aus, sagte Weber.
    Quelle: dpa, KNA, Reuters

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