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Gastarbeiter auf WM-Baustellen : Widersprüchliche Angaben zu Toten in Katar

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Der Generalsekretär des WM-Organisationskomitees spricht von Hunderten toten Gastarbeitern durch WM-Baustellen. Die Aussage unterscheidet sich von offiziellen Angaben aus Katar.

Katar, Doha: Der Generalsekretär des Organisationskomitees der Fußball-Weltmeisterschaft 2022, Hassan Al-Thawadi, nimmt am 04.01.2018 im Khalifa International Stadium in Doha (Katar) an einer Pressekonferenz teil.
Der Generalsekretär des Organisationskomitees der Fußball-Weltmeisterschaft 2022, Hassan Al-Thawadi, widerspricht in einem Interview offiziellen Angaben aus Katar.
Quelle: Sven Hoppe/dpa

Nach einem Interview mit dem Generalsekretär des WM-Organisationskomitees, Hassan al-Thawadi, in einer britischen TV-Sendung kursieren unterschiedliche Angaben zu gestorbenen ausländischen Gastarbeitern in Katar.

"Die Schätzung ist bei etwa 400, zwischen 400 und 500. Ich habe die exakte Zahl nicht", sagte al-Thawadi in dem Gespräch mit dem Journalisten Piers Morgan.

Morgan hatte gefragt: "Wissen Sie, wie viele Menschen in Katar in den letzten zwölf Jahren bei Bauarbeiten im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft ums Leben gekommen sind, seit Sie den Zuschlag erhalten haben?".

Widersprüchliche Aussagen aus Katar

Die Aussage unterscheidet sich von bisherigen Angaben aus Katar. Denen zufolge soll es auf den Stadion- und anderen offiziellen WM-Baustellen nur drei arbeitsbedingte Tote und 37 nicht arbeitsbedingte Todesfälle gegeben haben. Zahlen zu den insgesamt im Zusammenhang mit der WM gestorbenen Gastarbeitern hatte das Organisationskomitee bislang nicht genannt.

Tausende Grablichter und sandgefüllte Stoff-Fußbälle im Stadion in Herne erinnern an die zahlreichen Gastarbeiter, die beim Bau der WM-Stadien in Katar gestorben sind.

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2 min
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Nach dem Interview mit Hassan al-Thawadi wies das WM-Organisationskomitee darauf hin, dass sich die Aussage von al-Thawadi auf nationale Statistiken für alle arbeitsbedingten Todesfälle landesweit in Katar, für alle Branchen und Nationalitäten im Zeitraum von 2014 bis 2020 beziehe - und nicht nur auf die WM-Baustellen. Diese Zahl liege bei 414.

Guardian: Über 6.000 Tote durch WM

Ein aufsehenerregender Bericht des britischen "Guardian" von Anfang 2021 hatte hingegen von mehr als 6.500 toten ausländischen Arbeitern aus fünf asiatischen Ländern im Emirat in den zehn Jahren seit der WM-Vergabe im Jahr 2010 gesprochen. Katar hatte die folgende Kritik zurückgewiesen und von einer normalen Todesrate gesprochen.

Hassan al-Thawadi verwies in dem Interview erneut auf Reformen, die im Emirat in den letzten Jahren für eine Verbesserung der Bedingungen für Arbeiter auf den WM-Baustellen gesorgt hätten. Der Deutsche Fußball-Bund und andere europäische Verbände machen sich für einen Entschädigungsfonds für Gastarbeiter in Katar sowie die Einrichtung eines Gastarbeiter-Zentrums in Doha stark.

Die Todeszahlen der in Katar verstorbenen Gastarbeiter variieren stark. Sogar von 15.000 Opfern ist die Rede. Ein Überblick:

Baustelle des Lusail Iconic Stadiums. Archivbild

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von Wolfgang Zimmermann
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