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Putins Einnahmen steigen : Löst der G7-Gipfel das Ölpreis-Dilemma?

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Der Ukraine-Krieg wird den G7-Gipfel prägen. Ein Thema: Wie können die Sanktionen gegen Moskau wirken? Nach dem beschlossenen Öl-Embargo steigen die Preise - und Putins Einnahmen.

Die sieben Flaggen der Industriestaaten des G7-Gipfels bei der Ankunft von Joe Biden
Die Bundesregierung erwartet von dem G7-Gipfel ein klares Zeichen der Unterstützung für die Ukraine.
Quelle: Markus Schreiber/AP Photo

Noch haben sich die europäischen Mitglieder des G7-Clubs kaum vom zweitägigen Brüsseler EU-Gipfel erholt, bei dem sie in einem Kraftakt der Ukraine den EU-Beitrittskandidatenstatus verliehen, da treffen sich Scholz, Draghi und Macron schon wieder - zum gleichen Thema: der Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen.

Die Europäer, bei G7 inklusive Großbritannien, wollen, dass von diesem Gipfel der sieben großen westlichen Industriestaaten die eine, gemeinsame Botschaft ausgeht: Wir unterstützen die Ukraine gemeinsam und nach Kräften, auch wenn der Krieg lange dauern sollte.

Russland verdient mit Öl mehr als 2021

Das ist das Ziel, es zu erreichen aber könnte schwer werden. Gerade eben hat die EU nach schmerzhaft langwierigen Verhandlungen ihr sechstes Sanktionspaket gegen Russland mitsamt Öl-Embargo zum Jahresende beschlossen, doch die Strafmaßnahmen wirken nur langsam.

Der Ölpreis steigt angetrieben vom angekündigten Einkaufsstopp der Europäer, Putins Einnahmen auch. Nach ersten Schätzungen wird Russland in diesem Jahr mit Öl ein Drittel mehr verdienen als 2021.

Wladimir Putin in sakraler Umgebung.

Preise, Waren, Wirtschaftskraft - Was Sanktionen gegen Russland bewirken 

Die westlichen Sanktionen treffen vor allem die russische Bevölkerung, weniger die Oligarchen. Experten sind skeptisch, dass Putin seinen Kurs ändert - auch wenn das Land leidet.

von Marcel Burkhardt

Biden will Öl-Preisdeckelung

Wie also können die Sanktionen wirken, ohne dass der Ölpreis immer weiter nach oben schießt? US-Präsident Joe Biden schlägt eine Deckelung des Preises vor, eine Idee, mit der sich die Europäer nur langsam anfreunden.

In der Theorie könnte das so funktionieren: Die Weltgemeinschaft legt eine Preisgrenze für russisches Öl fest, Länder, die zu diesem Preis einkaufen, wären vom (jetzt geltenden) europäischen Versicherungsverbot für Frachtschiffe ausgenommen, Einkauf und Transport würden damit wieder erleichtert.

Ob Länder wie Indien, die jetzt gerade massenhaft russisches Öl einkaufen, sich gegen Putin stellen und das mitmachen? Fraglich.

Gäste aus Afrika, Asien und Südamerika

Am zweiten Gipfeltag wollen die Europäer versuchen, auch Partner aus dem Rest der Welt ins Boot holen. Gastgeber Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Regierungschefs von Südafrika, Senegal, Indien, Indonesien und Argentinien eingeladen, allesamt Länder, die dem Krieg in der Ukraine mäßig kritisch bis unentschlossen gegenüberstehen.

Der Krieg ist weit weg für sie. Warum sollen wir eure Sanktionen mitmachen, fragen sich die Gäste aus Afrika und Asien.

G20 im November mit Putin?

Der indonesische Präsident Joko Widodo richtet im November das G20-Treffen auf Bali aus und hat Putin bereits ausdrücklich eingeladen, auch das wollen die Europäer mit dem G20-Vorsitzenden besprechen. Für diesen Gipfel hat man sich vorgenommen, den Gastländern zuzuhören, sie nicht zu bedrängen, aber noch einmal deutlich zu erklären, dass die westlichen Sanktionen nicht die Ausfuhr von russischem und ukrainischem Getreide betreffen.

Die G7, so sieht man es in der EU, sind vielleicht das letzte Forum, in der gleichgesinnte Demokratien Einigkeit demonstrieren können - genau das wollen die Sieben am Beispiel der Ukraine in den bayrischen Bergen beweisen.

Anne Gellinek leitet das ZDF-Studio in Brüssel

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