Die Umweltschutzorgnisation Greenpeace fordert von den G7-Staaten mehr Engagement beim Klimaschutz. Dieser sei nicht losgelöst von anderen Konflikten wie dem Krieg in der Ukraine.
Ihre Sorge sei groß, dass Klimagerechtigkeit in Kriegs- und Krisenzeiten in den Hintergrund rückt, sagt Klimaaktivistin Lisa Göldner. Dabei müsse man gerade jetzt darüber sprechen.
Der Gipfel der G7-Staaten im bayerischen Elmau wird auch von Protesten begleitet, auch wenn sie kleiner ausfallen, als beim letzten Treffen dort im Jahr 2015. In München hatten 15 Organisationen, darunter Greenpeace, Misereor und die Welthungerhilfe unter dem Motto "Gerecht geht anders!" zu einer Großdemonstration aufgerufen.
Lisa Göldner von der Umweltschutzorganisation Greenpeace äußerte gegenüber ZDFheute live die Sorge, dass angesichts der vielen Krisen aktuell, der Klimaschutz und die Klimagerechtigkeit auf der Strecke blieben. Gleichzeitig sei es schwierig, Menschen zu mobilisieren: Der Krieg in der Ukraine beschäftige die Menschen sehr, alles werde teurer und auch die Corona-Pandemie sei noch nicht überwunden.
Als G7-Gastgeber will Olaf Scholz seine Idee eines Klimaclubs vorantreiben, der eine freiwillige Zusammenarbeit von Staaten beim Klimaschutz erleichtern soll. Ein Überblick.
Greenpeace: Ukraine-Krieg und Klimakrise haben Gemeinsamkeit
Es stimme viele Klimaschutzaktivisten pessimistisch, dass Deutschland aktuell milliardenschwere Investitionen in eine neue Erdgas-Infrastruktur in Aussicht stelle, um unabhängiger von Gas-Importen aus Russland zu werden. Man dürfe aber im Umgang mit dem Konflikt mit Russland nicht vergessen, dass Klimaschutz und die Schaffung von Frieden zusammengehöre, so Göldner.
Es seien die Einnahmen aus Gas, Öl und Kohle, die Putins Krieg finanzieren, und es seien die Emissionen aus Gas, Öl und Kohle, die die Klimakrise anheizen. Dadurch würden weitere Konflikte entstehen, wenn etwa Wasserreserven knapp würden oder es an fruchtbaren Böden zur Nahrungsmittelproduktion fehle.
In Bayern treffen sich die sieben wichtigsten Industrienationen des Westens. Sie müssen u.a. entscheiden, wie sie angesichts des Ukraine-Krieges den Klimaschutz vorantreiben.
Die G7 sollen aus der Kohle aussteigen
Greenpeace fordere von den G7-Staaten, dass sie sich an die Ziele des Pariser Klimaabkommen halten, also die globale Erderhitzung bei 1,5 Grad zu stoppen. Dafür müssten die Industriestaaten - die für einen Großteil der Emissionen verantwortlich sind - bis 2030 aus der Kohle aussteigen. Und gleichzeitig ärmere Länder beim Klimaschutz und bei der Anpassung an klimatische Veränderungen unterstützen.
In unserem Liveblog finden Sie aktuelle Nachrichten zum G7-Gipfel. Weitere Hintergründe und Analysen haben wir in einem Schwerpunkt für Sie zusammengestellt:
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