Wie ist die humanitäre Lage in Gaza?

    Luftangriffe und Bodenoffensive:Wie ist die humanitäre Lage in Gaza?

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    Israels Offensive im Gazastreifen als Antwort auf den Terror-Angriff der Hamas hat Hunderttausende Menschen vertrieben. Viele Gebäude sind zerstört, es fehlt am Nötigsten.

    Israel reagiert auf den Überfall der Hamas vom 7. Oktober mit Angriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen, die dort zu massiven Zerstörungen führen. In dem etwa 40 Kilometer langen und bis zu 14 Kilometer breiten Küstenstreifen leben dicht gedrängt rund 2,3 Millionen Menschen. Die humanitäre Lage in Gaza verschlechtert sich zusehends - ein Überblick:

    Vertreibung

    Etwa 1,5 Millionen Menschen sind aus ihren Häusern und Wohnungen geflohen. Nach Angaben des UN-Nothilfe-Büros (OCHA) haben mehr als 720.000 Menschen in Gebäuden Zuflucht gesucht, die vom Palästinenser-Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) betrieben werden. Zehntausende kamen in Krankenhäusern, Moscheen und anderen öffentlichen Gebäuden unter oder wurden von Gastfamilien aufgenommen.
    Evakuierung im Gazastreifen

    ZDFheute Infografik

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    UNRWA-Unterkünfte im Süden sind laut OCHA überfüllt, 160 Menschen müssten sich im Schnitt eine Toilette teilen, 700 Menschen eine Duschanlage. Israel hatte die Zivilbevölkerung im Norden des Gazastreifens aufgefordert, zu ihrer eigenen Sicherheit in den Süden zu ziehen.

    Gebäude

    Laut OCHA wurden mehr als 41.000 Wohneinheiten zerstört und mehr als 222.000 beschädigt - das seien 45 Prozent der Wohneinheiten. Die UN-Organisation stützt sich auf Daten des palästinensischen Ministeriums für Wohnungsbau, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen. Reuters-Reportern zufolge hat die Zerstörung enorme Ausmaße angenommen.

    Krankenhäuser

    Mehr als die Hälfte der 35 Krankenhäuser im Gazastreifen und fast zwei Drittel der Zentren für medizinische Grundversorgung sind nach OCHA-Angaben außer Betrieb. 53 Krankenwagen seien beschädigt. Alle 13 Krankenhäuser in Gaza-Stadt und im Norden des Gazastreifens wurden vom israelischen Militär zur Evakuierung aufgefordert. Diejenigen, die noch in Betrieb sind, berichten von fehlendem Treibstoff, um Stromgeneratoren betreiben zu können.

    Schulen

    Rund 280 Bildungseinrichtungen sind laut OCHA beschädigt. Das seien mehr als die Hälfte. Niemand unter den 625.000 Schülerinnen und Schülern im Gazastreifen habe derzeit Zugang zu Bildung.

    Wasserversorgung

    Die Wasserknappheit im Gazastreifen ist gravierend. Eine von zwei Anlagen zur Meerwasserentsalzung sei wegen Treibstoffmangels abgeschaltet worden, während die andere OCHA zufolge nur zu einem Minimum betrieben wird.
    Zwei von drei Wasserleitungen aus Israel sind in Betrieb. Allerdings gibt es Lecks in der Hauptleitung zwischen Rafah und der Stadt Chan Junis im Süden, wohin viele Menschen aus dem Norden geflohen sind. Die meisten der 65 Abwasserpumpen seien außer Betrieb.

    Lebensmittelversorgung

    Der Gazastreifen verfügt nach OCHA-Angaben über Weizenvorräte, die für zwölf Tage ausreichen sollten. Doch die einzige funktionierende Mühle kann wegen Strom- und Treibstoffmangels kein Mehl herstellen.
    Vorräte an Pflanzenöl, Hülsenfrüchten, Zucker und Reis seien nicht mehr vorhanden. Die Menschen müssten im Schnitt vier bis sechs Stunden lang anstehen, um Brot zu bekommen. Und dann erhielten sie nur die Hälfte der normalen Ration.

    Hilfslieferungen

    Vor Beginn des Krieges gelangten täglich durchschnittlich 500 Lastwagen mit Nahrungsmitteln und anderen Gütern in den Gazastreifen. Alle Lieferungen wurden nach dem 7. Oktober gestoppt und erst am 21. Oktober wieder aufgenommen. Seitdem kamen bis zum 10. November insgesamt 861 Lastwagen mit humanitärer Hilfe in den Gazastreifen.

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