Gazprom unterbricht die Lieferung von Gas über Nord Stream 1 für drei Tage. Als Grund wurde wieder eine Wartung angegeben.
Der russische Energieriese Gazprom unterbricht seine Gaslieferungen nach Europa über die Pipeline Nord Stream 1 vom 31. August bis zum 2. September wegen einer "Wartung". Dies teilte das Unternehmen am Freitag mit.
In den drei Tagen müsse die einzige funktionierende Turbine der Kompressorstation Portowaja an der Station Trent überprüft und überholt werden, hieß es von Gazprom. Dies solle in Zusammenarbeit mit Spezialisten von Siemens Energy geschehen. Eine Wartung sei "immer nach 1000 Stunden Betrieb erforderlich".
Sollten sich dabei keine technischen Fehler zeigen, könne der Gastransport danach mit einer Kapazität von 33 Millionen Kubikmetern pro Tag wieder aufgenommen werden. Das wäre die gleiche Menge, die aktuell auch fließt.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz teilte mit, "die Lage in engem Austausch mit der Bundesnetzagentur" zu beobachten. "Die Gasflüsse über die Pipeline Nord Stream 1 liegen derzeit unverändert bei 20 Prozent", hieß es in einer Stellungnahme des Ministeriums nach der Ankündigung. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, äußerte sich ähnlich auf Twitter.
Turbine in Kanada repariert
Bereits seit Juni sind die Gas-Lieferungen aus Russland stark reduziert. Das hatte Russland mit einer fehlenden Gasturbine begründet. Sie wurde in Kanada repariert. Um sie zurückzuholen, bat Deutschland die Regierung in Ottawa um eine Ausnahme von den Sanktionen gegen Moskau.
Doch als das Aggregat zurück in Deutschland war, zeigte Gazprom keine Eile, es einzubauen. Gazprom sprach von fehlenden Papieren. Die Bundesregierung warf Moskau deshalb vor, die technischen Probleme nur vorzuschützen.
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Warum fließt so wenig Gas durch Nord Stream 1? Ist die Turbine in Mülheim das Problem? Viele russische Antworten darauf sind vorgeschoben. Ein Einwand ist aber nicht ganz abwegig.
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