Auf einer Geberkonferenz in Kopenhagen beraten mehrere Länder heute Unterstützungsmaßnahmen für die Ukraine. Ukraine-Expertin Jana Puglierin ist in vielen Punkten pessimistisch.
Auf einer Konferenz in Kopenhagen beraten Vertreter mehrerer Länder heute über weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine. "Es geht um eine geballte Offensive des Westens", so die Politologin und Sicherheitsexpertin Jana Puglierin.
Bei der heutigen Konferenz in Kopenhagen, die von Großbritannien, Dänemark und der Ukraine organisiert wird, besprechen die Vertreter der teilnehmenden Länder langfristige Unterstützungspakete für die Ukraine. "Der Westen will sozusagen umstellen", sagt Jana Puglierin, Ukraine-Expertin und Leiterin des Berliner Büros für European Council on Foreign Relations.
Dabei solle nicht nur darüber nachgedacht werden, welche Waffensysteme der Westen an die Ukraine abgeben kann.
"Es geht um finanzielle Hilfen, es geht um weitere Ausrüstung aber es geht vor allen Dingen auch um Training", sagt Puglierin im ZDF-Morgenmagazin. In Großbritannien würden derzeit bereits im großen Stil ukrainische Soldaten ausgebildet.
Hilfe für Ukrainer.
Muss der Westen mehr machen?
Denn der Krieg entwickle sich dynamisch. Die Waffen, die der Westen an die Ukraine liefere, reichen "um Russland sozusagen in Schach zu halten, um immer wieder Russland auch massive Schäden zuzufügen, aber nicht, um wirklich eine Gegenoffensive zu starten, wo man massiv Land zurückgewinnen könnte", kritisiert Puglierin. Der Westen gehe über gewisse Grenzen noch nicht hinaus. "Es reicht glaube ich gar nichts, was momentan aus dem Westen kommt."
Puglierin ist pessimistisch, wenn sie über die Bereitschaft nachdenkt, beim Waffenexport mehr zu tun. Auch bei weiteren Sanktionen sieht sie mehr Handlungsbedarf. "Ich glaube, dass im Westen die Sorge unter den Politikern groß ist, dass die Unterstützung der Bevölkerung nachlässt, wenn eben die Nebenkostenrechnungen eintreffen", sagt Puglierin.
Russland stehe ein harter Herbst bevor
Es gehe um einen langen Atem und Langfristigkeit – auch in einem "harten Herbst und Winter". Denn die Sanktionen treffen Russland.
Dennoch gibt es Rückschläge. Hier gelänge es Russland, Gas und Öl anderweitig abzusetzen und Deutschland reimportiere diese Energiequellen dann über Drittländer. Dennoch: "In Russland selbst geht man davon aus, dass sie in einen sehr harten Herbst gehen werden. Dass sie ökonomisch in eine schwierige Lage gehen", so Puglierin.
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