Gegenoffensiven: Ukrainer denken nicht ans Aufhören

    Gegenoffensiven :Ukrainer "denken nicht ans Aufhören"

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    Nach den Worten des ukranischen Verteidigungsministers wird das Militär die Gegenoffensive gegen die Russen wieder aufnehmen. Selenskyj beschreibt die Lage als schwierig.

    Ein ukrainischer Soldat patrouilliert in der Nähe der Antonovsky-Brücke in Cherson
    Zuletzt führte Moskau den Krieg in der Ukraine immer stärker gegen die Infrastruktur. In der Hafenstadt Odessa gibt es nun teilweise wieder Strom.12.12.2022 | 2:29 min
    Die ukrainischen Streitkräfte werden nach den Worten ihres Verteidigungsministers bei günstigen Witterungsbedingungen ihre Gegenoffensive gegen die russischen Besatzer wieder aufnehmen.
    Der aktuelle Übergang "vom trockenen Herbst zum noch nicht frostigen Winter biete weder für Rad- noch Kettenfahrzeuge günstige Einsatzbedingungen", sagte Minister Olexij Resnikow am Sonntag bei einem Treffen mit seinem schwedischen Kollegen Pål Jonson in Odessa. "Ich denke, der (gegenwärtige) Rückgang von Aktivität an der Front ist auf das Wetter zurückzuführen." "

    Aber die ukrainischen Streitkräfte denken nicht ans Aufhören.

    Olexij Resnikow, Verteidigungsminister der Ukraine

    Vielmehr wollten sie den Moment nutzen, in dem der Boden durch Frost fester wird, um ihre Gegenangriffe fortzusetzen. Der Plan der Ukraine dabei sei "sehr einfach", betonte Resnikow. "Es ist die Befreiung aller vorübergehend besetzten Gebiete der Ukraine in den Zustand von 1991, als die Grenzen der Ukraine international anerkannt wurden."
    Ukraine: "Braucht Hilfe aus dem Westen"
    "Je kälter es wird, desto schwieriger und dramatischer wird die Lage", so Christian Mölling, Forschungsdirektor Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik.12.12.2022 | 5:22 min
    Die Fronten in der Ukraine sind seit einigen Wochen weitgehend statisch, ungeachtet fortgesetzter schwerer Kämpfe an diversen Brennpunkten, vor allem mit Artillerie, Raketen und Drohnen.

    Selenskyj: Lage ist schwierig

    Wegen der gezielten russischen Angriffe auf das ukrainische Stromnetz ist die Lage in der Hafenstadt Odessa sowie auch in anderen Regionen nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj schwierig. "Wir tun alles, um das Licht in Odessa wiederherzustellen", sagte Selenskyj am Sonntagabend in seiner täglichen Videoansprache.

    Wir tun alles, um unter diesen Bedingungen nach den russischen Treffern das Maximum herauszuholen.

    Wolodymyr Selensky, Ukraines Präsident

    Russische Truppen hatten Odessa in der Nacht zum Samstag mit einer Welle iranischer Kampfdrohnen angegriffen und dabei für einen Ausfall der Stromversorgung der Stadt sowie des gesamten Umlandes gesorgt. Der Stromausfall, der mehrere Hunderttausend Menschen betrifft, kann nach offizieller Darstellung nur mühsam behoben werden. Der regionale Stromversorger teilte mit, dass die Reparaturen bis zu zwei Monate dauern könnten.

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    :"Russlands Ziel ist, dass Menschen erfrieren"

    In der Region Odessa ist der Strom weg, viele Heizungen sind kaputt. Militärexperte Carlo Masala sagt: "Das ist Russlands Ziel: dass Menschen erfrieren."
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    Interview

    Massive Ausfälle der Strom- und Wasserversorgung

    "Kiew und Umgebung, Oblast Lemberg, Oblast Winnyzja, Oblast Ternopil, Oblast Tschernowyz und die Oblast Transkarpatien, Oblast Sumy, Oblast Dnipropetrowsk - die Situation bleibt sehr schwierig", sagte Selenskyj. Es werde jedoch alles versucht, "die Situation zu entspannen" und die Menschen mit Strom zu versorgen.
    Die russischen Militärs greifen seit einigen Wochen gezielt die Energie-Infrastruktur an und sorgen damit für massive Ausfälle in der Strom- und Wasserversorgung. Dadurch soll die Bevölkerung vor allem zur kalten Winterzeit unter Druck gesetzt werden.
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    Quelle: dpa
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