Sie sind hier:

Geländegewinne für Ukraine : Baldiger Großangriff Moskaus unwahrscheinlich

Datum:

Die Ukraine befreit weitere Gebiete im Westen und Osten, Moskaus Annexionen werden nicht anerkannt, Russland mobilisiert weiter - ein Rückblick auf die vergangene Kriegswoche.

In den besetzten Gebieten der Ukraine mussten sich viele Menschen entscheiden: für oder gegen Russland?

Beitragslänge:
1 min
Datum:

Am 4. Oktober unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin das am Vortag von der russischen Duma verabschiedete Gesetz über die Annexion von vier ukrainischen Regionen: Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk. Aus russischer Sicht ist mit diesem Gesetz der Annexionsprozess rechtlich abgeschlossen. Mit Ausnahme von Nordkorea hat jedoch kein anderer Staat die Annexion anerkannt.

Selbst Belarus, Russlands engster politischer und militärischer Verbündeter, betrachtet das Referendum als illegitim. Sowohl die Vereinigten Staaten und die EU als auch sämtliche Nato-Länder erklärten nachdrücklich, dass sie weder die Scheinreferenden noch die Annexion selbst anerkennen.

Mit seiner Unterschrift hat Putin die Annexionen von vier Regionen in der Ostukraine abgeschlossen. Auch das Atomkraftwerk Saporischschja wurde zu russischem Eigentum erklärt.

Beitragslänge:
1 min
Datum:

USA genehmigen Waffenlieferungen, EU beschließt Sanktionen

Als unmittelbare Reaktion genehmigten die USA ein weiteres massives, sofortiges Waffenlieferungspaket, während die Europäische Union mit einer neuen Runde von Sanktionen antwortete. Theoretisch könnte Russland nach der Annexion alle zur Verfügung stehenden Instrumente und Mittel zur Verteidigung dieser Gebiete einsetzen, da sie nach russischem Recht als integraler Bestandteil der Russischen Föderation gelten.

Russische Beamte betonen immer wieder die Bereitschaft Moskaus, Massenvernichtungswaffen einzusetzen, sollte die Ukraine die annektierten Gebiete nicht aufgeben.

Ukraine setzt Befreiung weiterer Ortschaften fort

Die Ukraine hat jedoch seit Beginn des Annexionsprozesses erklärt, dass sie ihre Gebiete ungeachtet der unrechtmäßigen Ansprüche Russlands befreien wird. Und genau das geschieht derzeit. Anfang der Woche verstärkte die Ukraine erneut ihre Gegenoffensive in der Region Cherson, was zu erheblichen Gebietsgewinnen in den nordwestlichen Teilen führte.

Russlands zuvor aufgebaute, vielschichtige Verteidigungsanlagen konnten dem ukrainischen Druck nicht standhalten und brachen zusammen.

Trotz ukrainischer Erfolge rechnet General a.D. Ramms noch nicht mit einem Zusammenbruch von Putins Front. Kiews Vormarsch lasse sich aber nur mit geschickter Führung aufhalten.

Beitragslänge:
9 min
Datum:

Derzeit versuchen die russischen Streitkräfte, nördlich von Cherson neue Verteidigungslinien zu errichten, um die Regionalhauptstadt zu verteidigen. Parallel dazu hat die Ukraine ihre Gegenoffensive in der Region Charkiw fortgesetzt und intensiviert. Die ukrainischen Streitkräfte haben die Region fast vollständig befreit und rücken bereits in die nördlichen Teile der Region Luhansk vor.

Russland verliert bedeutende Gebiete

Gegenwärtig stehen ukrainische Truppen vor Kreminna, einem wichtigen logistischen Knotenpunkt für Russlands militärische Nachschublinien. Etwas weiter südlich in der Region Donezk haben die ukrainischen Streitkräfte sowohl Lyman als auch Jampil befreit. Während Moskau also paradoxerweise damit beschäftigt ist, die juristischen Details seines unrechtmäßigen Annexionsanspruchs zu klären, verliert Russland de facto gerade bedeutende Teile der Gebiete, die es für sich beansprucht.

Die ukrainische Armee gewinnt im Süden des Landes, in der Region Cherson, weiter Gelände.

Beitragslänge:
1 min
Datum:

Die beiden ukrainischen Gegenoffensiven zeigen, dass Kiew über die notwendigen Kräfte, militärische Ausrüstung, Munition, Nachschub und auch nachrichtendienstliche und planerische Kapazitäten verfügt, um zwei Großangriffe parallel durchzuführen. Unterdessen ist es Russland bisher nicht gelungen, die Frontlinie in Luhansk zu stabilisieren, und selbst die langfristige Verteidigungsfähigkeit von Cherson ist fraglich.

Mobilisierung schreitet voran, militärischer Wert ist fraglich

Zugleich treibt Moskau die Teilmobilisierung voran. Noch immer kommt es gelegentlich zu Protesten und Angriffen auf Rekrutierungszentren - während Hunderttausende russischer Männer bereits aus dem Land geflohen sind, um der Einberufung zu entgehen. Dennoch bewältigt die russische Verwaltung allmählich die Mobilisierung von 300.000 Rekruten. Es bleibt jedoch fraglich, ab wann die mobilisierten Truppen die Kampffähigkeit Russlands verstärken werden.

Die Engpässe bei den Ausbildungskapazitäten sowie bei der Ausrüstung und der allgemeinen Logistik deuten darauf hin, dass dieser Prozess recht langsam vonstattengehen wird. Während einige dezimierte russische Kampfeinheiten bereits frisch mobilisierte Soldaten als Verstärkung erhalten haben, wird die Aufstellung völlig neuer Einheiten wohl noch mindestens einige Monate dauern.

Daher ist es unwahrscheinlich, dass Russland in der Lage sein wird, vor Anfang 2023 einen neuen Großangriff zu starten. Dies gilt umso mehr, als der bevorstehende Winter die ohnehin schon schwerwiegenden Probleme der russischen Armee bezüglich Kleidung und Ausrüstung noch verschärfen wird.

Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

russische schwarzmeerflotte auf der krim
Liveblog

Russland greift die Ukraine an - Aktuelles zum Krieg in der Ukraine 

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.

Aktuelle Nachrichten zur Ukraine

Die Karte der Ukraine zeigt, welche Gebiete im Osten des Landes von russischen Truppen besetzt sind. Zudem sind die Separatistengebiete und die annektierte Krim hervorgehoben.

Nachrichten | Politik - Der Ukraine-Krieg im Zeitraffer 

Vor einem Jahr hat Russland die Ukraine überfallen. Nach zwischenzeitlichen Erfolgen Kiews herrscht nun ein Stellungkrieg. Eine Chronologie.

Putin auf Landkarte mit Russland, Ukraine, Georgien und Syrien
Story

Nachrichten | Politik - Putins Kriege, Putins Ziele 

Tschetschenien, Georgien, Syrien, Ukraine: Russland hat unter Putin schon in mehreren Ländern gekämpft. Zwischen den Kriegen gibt es Parallelen – hier die Hintergründe verstehen.

Kupel des Kapitol in Washington, 29.09.2023

Nachrichten | heute journal update - USA droht der Shutdown 

Den USA droht am Wochenende ein Shutdown. Falls sich Demokraten und Republikaner nicht auf einen Etat einigen, wäre auch die Unterstützung für die Ukraine bedroht.

30.09.2023
von Heike Slansky
Videolänge
Söldner-Kommandeur Troschew
Interview

Putin ernennt Söldnerchef - Andrej Troschew - der neue Prigoschin? 

Ein Ex-Kommandeur der Wagner-Söldner soll für den Kreml neue Kampfeinheiten für den Ukraine-Krieg aufbauen. Militärexperte Lange erklärt, was hinter Putins Entscheidung steckt.

von Hannah Lucy Dieth
Ein Wahlplakat von Robert Fico

Nachrichten | heute 19:00 Uhr - Vor der Parlamentswahl in der Slowakei  

Die Wahl in der Slowakei gilt als Richtungswahl. Der prorussische Kandidat Robert Fico gilt als einer der Favoriten. Er will die Militärhilfen für die Ukraine beenden.

29.09.2023
von Britta Hilpert
Videolänge
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.