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Interview

Ex-General zu Ukraine-Offensive : Russische Soldaten "regelrecht weggelaufen"

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Die Ukraine meldet Rückeroberungen und Erfolge im Osten des Landes. General Egon Ramms will im Interview mit dem ZDF heute journal noch nicht von einem Wendepunkt sprechen.

Nach einem Rückzug der russischen Truppen aus der Region Charkiw haben die ukrainischen Truppen ihre Gegenoffensive im Nordosten des Landes weiter vorangetrieben. Die Rede ist von großflächigen Geländegewinnen und Rückeroberungen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die Gegenoffensive im Großraum Charkiw sogar als möglichen Durchbruch in dem monatelangen Krieg mit Russland. Militär-Experte General Egon Ramms mahnt im Interview mit dem ZDF heute journal zur Vorsicht bei der Interpretation der ukrainischen Erfolgsmeldungen.

Sehen Sie das ganze Interview mit General Ramms oben im Video oder lesen Sie hier Ausschnitte:

Das sagt Egon Ramms ...

... zur möglichen Wende im Krieg:

"Also ich bin noch nicht so weit, dass ich von einem Wendepunkt rede, einfach aus dem Grunde, weil ich sage, es sind noch zu viele russische Soldaten in der Ukraine selber und Putin hat immer noch die Möglichkeit neue Kräfte nachzuführen, von daher bin ich mit dieser Beurteilung ausgesprochen vorsichtig. Aber ich freue mich darüber, dass die Ukrainer diese Geländegewinne erzielt haben, dabei offensichtlich die Russen überrascht haben und damit einen guten Vormarsch gemacht haben. Das ist für die Moral der ukrainischen Soldaten und für die Moral der ukrainischen Bevölkerung ausgesprochen wichtig."

... zur Bedeutung westlicher Waffenlieferungen:

"Das ist im Einzelnen schwer zu sagen, aber mein Urteil geht dahin, dass ich sage, ohne die westlichen Waffen, ohne Unterstützung aus den Ländern Europas und vor allen Dingen auch der Vereinigten Staaten von Amerika hätte man diesen Punkt nicht erreichen können, und das sagt auf der anderen Seite, dass auch gleichzeitig wieder Waffen geliefert oder weitergeliefert werden müssen und zwar Waffen aller Art, damit die ukrainische Armee die ukrainischen Streitkräfte diesen jetzigen Erfolg entsprechend weiter ausdehnen können."

... zur Lage in der russischen Armee:

"Ich schätze, dass die Soldaten durch die Angriffe entsprechend überrascht worden sind, man sich offensichtlich nicht darüber im Klaren war, dass man in einer solchen Situation vielleicht auch mit seinen Waffen und mit seinem Gerät ausweichen muss und man ist offensichtlich regelrecht weggelaufen. Das heißt, es hat dazu wohl die Führung gefehlt, also auch Kampfkraft und Wille und Moral der russischen Soldaten."

Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels wurde ein Teil einer Interviewfrage von heute journal-Moderatorin Anne Gellinek versehentlich als Aussage ihres Interviewpartners Egon Ramms wiedergegeben.

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