WHO zu Ukraine: Krankenhäuser durch Angriffe betroffen

    Versorgungslage in der Ukraine:WHO: Hunderte Attacken auf Gesundheitssektor

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    WHO-Direkor Hans Kluge berichtet von hunderten Attacken auf ukrainische Gesundheitseinrichtungen seit Kriegsbeginn. Der Wintereinbruch verschärfe die Versorgungslage weiter.

    Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat seit Beginn des russischen Kriegs in der Ukraine mehr als 700 Angriffe auf die Gesundheitsinfrastruktur in dem Land registriert. "Das ist ein Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht und die Kriegsregeln", sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Montag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

    Das ist die größte Attacke auf die Gesundheitsversorgung auf europäischem Boden seit dem Zweiten Weltkrieg.

    Hans Kluge, Direktor der Weltgesundheitsorganisation

    Ukraine: Es mangelt an Wasser, Brennstoff und Strom

    In der Folge seien Hunderte Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen nicht länger voll funktionsfähig, weil es an Brennstoff, Wasser und Strom mangle, berichtete Kluge. Dies sei vor allem auf die russischen Angriffe auf das Energiesystem der Ukraine zurückzuführen.
    Der ukrainischen Bevölkerung stehe ein "lebensbedrohlicher Winter" bevor, sagte Kluge weiter. Hunderttausende Häuser und Wohnungen, Schulen und Krankenhäuser seien ohne Heizung.
    Blick auf Rauchwolken, die hinter Gebäuden aufsteigen, in Lwiw, Ukraine, am 15.11.2022
    Russland setzt auf massive Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine - und hinterlässt dabei schwere Schäden. Das Ziel: das ukrainische Stromnetz von Europa trennen.16.11.2022 | 1:40 min

    WHO-Direktor: "Kaltes Wetter kann tödlich sein"

    Zehn Millionen Menschen seien ohne Strom. Das stelle mit Blick auf den kommenden Winter und Temperaturen bis zu minus 20 Grad ein dramatisches Gesundheitsrisiko dar.
    Ukraine: "Versorgungslage katastrophal"
    "Nach der sechsten Welle schwerer Raketenangriffe auf die ukrainische Infrastruktur" seien zehn Millionen Menschen ohne Strom, berichtet ZDF-Korrespondent Henner Hebestreit.18.11.2022 | 1:56 min
    "Kaltes Wetter kann tödlich sein", sagte Kluge. Nicht nur drohten Atemwegsinfektionen wie Covid-19, gegen die große Teile der Bevölkerung nicht ausreichend immun seien. Gesundheitsgefahr drohe auch dadurch, dass "verzweifelte Familien versuchen, sich warmzuhalten" und auf alternative Heizmethoden mit Kohle oder Holz oder die Verwendung von Generatoren zurückgriffen.
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    Quelle: dpa
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