Kinderschutzbund kritisiert Gesundheitssystem scharf

    "Armutszeugnis für die Politik":Kinderschutzbund kritisiert Gesundheitssystem

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    Aufgrund des akuten Medikamentenmangels vor allem bei fiebersenkenden Mitteln für Kleinkinder übt der Kinderschutzbund massive Kritik an der Politik und fordert schnelles Handeln.

    Auf dem Nachttisch eines kranken Jungen befinden sich Medikamente, Taschentücher und ein Fieberthermometer, aufgenommen am 24.02.2015
    Fiebersaft auf einem Nachttisch (Archivfoto)
    Quelle: Picture Alliance

    Angesichts von Lieferproblemen bei Medikamenten für Kleinkinder hat der Kinderschutzbund scharfe Kritik an der Politik geübt. "Es ist ein Armutszeugnis für die Politik, dass jetzt nicht einmal genug Medikamente und fiebersenkende Mittel für die Kinder vorhanden sind", sagte Verbandspräsident Heinz Hilgers der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". Hilgers verlangte:

    Die Bundesregierung muss jetzt so schnell wie möglich handeln und Medikamente beschaffen. Und sie muss dringend die Weichen dafür stellen, dass sich eine solche Situation möglich nie mehr wiederholt.

    Heinz Hilgers, Präsident vom Kinderschutzbund

    Zuletzt gab es Lieferschwierigkeiten bei Kindermedikamenten wie Fieber- und Hustensäften. Auch Mittel für Erwachsene sind betroffen, etwa Krebsmedikamente und Antibiotika, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erläutert hatte. Um Problemen gegenzusteuern, hat er für die kommende Woche einen Gesetzentwurf angekündigt.

    Hilgers fordert mehr Kapazitäten in Kinderkrankenhäusern

    Kinder seien die am schwersten getroffenen Opfer der Ökonomisierung des Gesundheitssystems, sagte Hilgers weiter. Grundsätzlich zeige sich jetzt: "Die Ideologie, dass der Markt schon alles regelt - auch wenn es um die Gesundheit unserer Kinder geht - ist falsch."
    Er forderte zudem mehr Kapazitäten in den Kinderkrankenhäusern. "Wenn wir die Feuerwehr nur bezahlen würden, wenn es brennt, gäbe es keinen vernünftigen Brandschutz mehr."
    Quelle: dpa

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