Ukrainische Exporte: Russland setzt Getreideabkommen aus

    Ukrainische Exporte:Russland setzt Getreideabkommen aus

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    Russland setzt das von den UN und der Türkei vermittelte Abkommen mit der Ukraine zum Export von Getreide aus. Ein Angriff auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim dient als Begründung.

    Maiskörner werden in einer Lagerhalle gelagert.
    Russland setzt die Teilnahme an dem Getreide-Exportabkommen aus. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Russland setzt seine Teilnahme am Abkommen zum Export von ukrainischen Getreide aus. Dies teilte am Samstag das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit.

    Grund: Angeblicher Drohnenangriff auf Stützpunkte der Schwarzmeerflotte

    In dem Bericht wird zur Begründung auf angebliche Angriffe auf Schiffe im Schwarzen Meer verwiesen. Russischen Angaben zufolge haben ukrainische Streitkräfte mit Hilfe von Drohnen am Samstag Schiffe der Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim angegriffen. Dabei sollen sie Russland zufolge von Großbritannien unterstützt worden sein. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, weil die Sicherheit des für die Getreidetransporte eingerichteten Korridors nicht mehr gewährleistet werden könne, werde das Abkommen ausgesetzt.
    Die Vereinbarung war im Juli unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei zustande gekommen. Dadurch wurden mehr als neun Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine transportiert.

    UN: "Stehen mit russischen Behörden in Kontakt"

    Die Vereinten Nationen haben die Hoffnung auf ein Fortbestehen des Deals noch nicht aufgegeben. "Wir stehen mit den russischen Behörden in dieser Sache in Kontakt", hieß es weiter. "Es ist unerlässlich, dass alle Seiten jegliche Handlungen unterlassen, die das Getreideabkommen gefährden, das eine entscheidende humanitäre Anstrengung ist, die eindeutig einen positiven Einfluss auf den Zugang zu Lebensmitteln für Millionen von Menschen weltweit hat."
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    UN-Generalsekretär António Guterres hatte die Ukraine und Russland am Freitag aufgerufen, das Abkommen zu verlängern, um zur Lebensmittelsicherheit weltweit beizutragen, wie sein Sprecher mitteilte. Das Abkommen läuft am 19. November aus. Guterres forderte auch den Westen dazu auf, Hürden für den Export von russischem Getreide und Düngemittel schneller zu beseitigen.
    Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja gab an, der Export der russischen Produkte sei Voraussetzung für eine Erneuerung des Abkommens. Diesen Export habe es "seit dem Beginn des Abkommens" nicht gegeben, sagte Nebensja.

    Kuleba kritisiert Russlands Ausstieg

    Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Russlands Ankündigung kritisiert. Moskau blockiere unter einem Vorwand die Transporte, "die Lebensmittelsicherheit für Millionen Menschen bedeuten". Das schrieb Kuleba am Samstagabend auf Twitter.
    "Ich rufe alle Staaten auf, zu fordern, dass Russland seine "'Hunger Games' stoppt und sich wieder an seine Verpflichtungen hält." Die Ukraine habe seit längerem davor gewarnt, dass Moskau aus der Vereinbarung aussteigen könnte.
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