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Täter sind oft Partner : Jede Stunde werden 13 Frauen Opfer von Gewalt

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Drohungen, Schläge, Mord: 2021 sind rund 143.000 Frauen Opfer von partnerschaftlicher Gewalt geworden, etwas weniger als 2020. Die Bundesregierung fordert, von Femiziden zu reden.

Weltweit erlebt jede dritte Frau in ihrem Leben physische oder sexualisierte Gewalt. Für Deutschland hat das Bundeskriminalamt heute neue Zahlen dazu vorgelegt.

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Im vergangenen Jahr haben rund 143.000 Menschen in Deutschland Gewalt von ihrem Partner oder Ex-Partner erfahren. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik hervor, die Familienministerin Lisa Paus (Grüne) am Donnerstag in Berlin vorgestellt hat. In etwa 80 Prozent der Fälle seien die Opfer Frauen.

Für viele Frauen und manche Männer ist das eigene zu Hause ein Ort der Gewalt.
Lisa Paus, Familienministerin

Zwar sei die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um etwa drei Prozent gesunken. Allerdings zeige die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre insgesamt einen leichten Anstieg. Partnerschaftliche Gewalt sei kein Randphänomen, so Paus. 2021 waren demnach stündlich 13 Frauen betroffen.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen kann jede treffen - unabhängig von Alter, sozialem oder kulturellem Hintergrund. Und sie hat durch die Pandemiesituation zugenommen.

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121 Menschen vom Partner getötet

Zu den Delikten, die unter partnerschaftliche Gewalt fallen, zählen unter anderem Mord und Totschlag sowie Stalking und Drohungen, vermehrt auch im Internet. Im vergangenen Jahr wurden 121 Menschen von ihrem aktuellen Partner oder Ex-Partner getötet. 109 Frauen und zwölf Männer, so Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes.

Die Tatverdächtigen sind, laut Münch, zu 78 Prozent Männer. Eine Rolle spielten auch oft Alkohol sowie patriarchalische Strukturen und tradierte Rollenbilder. Ob Corona und Lockdowns im vergangenen Jahr verstärkend gewirkt hätten, sei nicht eindeutig zu beantworten. Dazu brauche es noch weitere Forschung.

Gewalt gegen Frauen, Häusliche Gewalt - Symbolfoto

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Faeser: Müssen von Femiziden sprechen

Allerdings berichtet Petra Söchting, Leiterin des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen", dass Beratungen im vergangenen Jahr um fünf Prozent zugenommen hätten. "Alle 20 Minuten erreichte uns eine Anfrage." Corona habe ohnehin schwierige Lagen eskalieren lassen, so Söchting.

Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) handelt es sich bei den vorgestellten Zahlen um angezeigte Taten. Das Dunkelfeld sei höher. Sie forderte mehr Prävention und eine klarere Sprache. Gewalt gegen Frauen müsse unmissverständlich als solche benannt werden. Keinesfalls dürfe ein Mord als Beziehungstat verharmlost werden.

Es ist angemessen und notwendig, von Femiziden zu reden.
Nancy Faeser, Innenministerin

Sonja Fatma Bläser, Leiterin einer Beratungsstelle, im Gespräch

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