Fachleute sehen so viele globale Risiken wie lange nicht

    Weltwirtschaftsforum:So viele globale Risiken wie lange nicht

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    Inflation, Klimawandel, Kriege und Konflikte: Nach einer Umfrage des Weltwirtschaftsforums gibt es so viele globale Risiken wie lange nicht. Es werde ein unsicheres Jahrzehnt.

    Zerstörte Landschaft im indischen Nagapattinam nach einem Tsunami (Archivfoto)
    Naturkatastrophen wie hier im indischen Nagapattinam gehören laut WEF zu den großen globalen Risiken. (Archivfoto)

    So viele globale Risiken wie heute hat die Welt nach einer Umfrage des Weltwirtschaftsforums (WEF) seit Jahrzehnten nicht erlebt. In seinem Bericht über globalen Risiken 2023 nannte das WEF am Mittwoch unter anderem die Inflation und Lebenshaltungskosten, Handelskriege, soziale Unruhen, geowirtschaftliche Konfrontationen und die Gefahr eines Atomkriegs.
    Dazu kämen geringes Wirtschaftswachstum, Verschuldung, eine Abkehr von der Globalisierung, die praktisch schrankenlose Entwicklung potenziell gefährlicher Technologien und die Folgen des Klimawandels.

    Größte Probleme: Steigende Lebenshaltungskosten und Klimwandel

    Das WEF hat wie jedes Jahr mehr als 1.200 Experten sowie Führungspersönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft gebeten, die aus ihrer Sicht größten Risiken in eine Rangliste einordnen.
    Viele von ihnen nehmen ab 16. Januar am traditionellen Jahrestreffen des WEF in Davos teil. Das WEF mit Sitz in Cologny bei Genf will nach seinen Statuten "den Zustand der Welt verbessern".
    In den kommenden zwei Jahren sehen die Befragten als drängende Probleme:
    • steigende Lebenshaltungskosten
    • Extremwetterereignisse
    • Kriege und Konflikte
    • Versagen beim Eindämmen des Klimawandels
    • Spaltung der Gesellschaft
    Langfristig, über zehn Jahre, seien diese Risiken oben auf der Liste:
    • fehlende Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen
    • Unwetterkatastrophen
    • Zusammenbruch der Ökosysteme
    • unfreiwillige Migration
    Niedrige Wasserstände im Rhein; 17.08.2022; Bingen am Rhein
    Rekordtemperaturen, mehr Treibhausgase, heftige Wetterereignisse – 2022 war ein Jahr der Klimaextreme. 10.01.2023 | 2:06 min

    Risiko von Cyberattacken wird als hoch eingeschätzt

    Das Risiko terroristischer Anschläge liegt auf Platz 32. Sowohl kurz- als auch langfristig halten die Befragten das Risiko von Cyberattacken für hoch (Platz 8). Der WEF hält in seinem Bericht fest:

    Zusammen sorgen (diese Risiken) für ein einmaliges, unsicheres und turbulentes Jahrzehnt.

    WEF

    Fortschritte bei der Anwendung künstlicher Intelligenz und bei Hochleistungsrechnern, dem "quantum computing, könnten helfen, einige Risiken etwa im Gesundheitsbereich zu mindern. Aber für viele Entwicklungen gebe es keinen rechtlichen Rahmen über die Anwendung. So könnten sie selbst zu Risiken werden, etwa bei militärischen Einsätzen.

    Experten sehen Gefahr durch Killer-Roboter

    Der Report erwähnt dies nicht, aber ein Beispiel wären so genannte Killerroboter: Maschinen, die einmal programmiert mit künstlicher Intelligenz und ohne menschliches Zutun Kriegsziele auswählen und beschießen.
    Seit Jahren verhindern Länder wie die USA, Russland und andere, die an solchen Entwicklungen arbeiten, internationale Richtlinien für den Einsatz solcher Technologien.

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