Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt begrüßt im ZDF das von der Ukraine und Russland unterzeichnete Getreide-Abkommen. Es blieben jedoch Unsicherheiten.
Sehen Sie hier das Interview mit Katrin Göring-Eckardt in voller Länge.
Im Interview mit dem ZDF heute journal update zeigt sich Katrin Goering-Eckardt erfreut über die Einigung auf die Ausfuhr von Getreide und Dünger zwischen Russland und der Ukraine. Die Hungerkrise sei damit aber noch nicht überwunden, warnt sie.
Das sagt Katrin Göring-Eckardt...
... zur Einigung zwischen der Ukraine und Russland:
"Alle Politisch-Verantwortlichen hier fragen natürlich auch, wird dieses Abkommen auch eingehalten? Wird Putin sein Wort halten?", sagt Göring-Eckardt. "Diese Unsicherheit, die schwingt natürlich immer mit."
... zur weltweiten Versorgungslage mit Getreide:
Mit der Einigung sei jedoch ein Anfang gemacht. "Natürlich hat Putin den Hunger und auch die Energiefrage als Waffe benutzt. Ob er das weiter tun wird? Ich kann nur hoffen für alle Menschen, um die es geht, dass er es nicht tun wird."
Es sei schon "sehr, sehr lange" der Fall, dass das Getreide nicht zur Verfügung stehe und, dass Menschen darauf warten mussten und Hunger leiden mussten als das notwendig war, so Göring-Eckardt weiter. Deswegen könne man nicht sagen: "Strich drunter, jetzt ist alles gut."
Nach Verhandlungen über die Getreide-Ausfuhr aus der Ukraine über das Schwarze Meer soll ein gemeinsames Kontrollzentrum in Istanbul, geleitet von den Vereinten Nationen, entstehen.
... zur Frage, ob dass ein guter Deal für die Ukraine ist, obwohl Waffenlieferungen per Schiff untersagt bleiben:
Außerdem ist ihr wichtig zu erwähnen, dass auch die russische Seite nun keine Waffen mehr transportieren könne.
Gleichwohl brauche es "Waffenlieferungen auf anderen Wegen". "Die Waffenlieferungen machen auch einen Unterschied, das haben wir jetzt gerade gelernt und gesehen, dass es gut ist, dass es notwendig ist, dass diese Waffenlieferungen tatsächlich stattfinden", sagt die Bundestagsvizepräsidentin. Das bringe mehr Sicherheit.
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... zur Debatte um direkte Waffenlieferungen durch Deutschland:
"Wenn es auf die Weise schneller gehen kann. Wenn wir das mit unseren europäischen Partnerinnen und Partnern in der Nato gemeinsam machen können, dann sollten wir das auch tun", so Göring-Eckardt. Als Parlamentarierin sage sie:
Die Bundestags-Vizepräsidentin hatte heute die ukrainische Hafenstadt Odessa besucht. Mit lokalen Verantwortlichen sprach sie über die Vereinbarung zur Wiederaufnahme von Getreideexporten.
FAQ- So kann die Ukraine jetzt Getreide liefern
Moskau und Kiews haben sich im Getreide-Streit geeinigt. Millionen Tonnen Getreide warten auf den Export. Kann die globale Nahrungskrise damit abgewendet werden?
von Nils Metzger