Google schließt KI-Waffen nicht mehr aus

    Konzern ändert Richtlinien:Google schließt KI-Waffen nicht mehr aus

    |

    Google ändert seine Regeln für Künstliche Intelligenz: Der Internetkonzern hat sich von seinem Grundsatz verabschiedet, keine KI für Waffen oder Überwachung zu entwickeln.

    USA, Kalifornien: Google Zentrale in Mountain View
    Google veröffentlichte auch seine Quartalszahlen: Trotz Plus bei Umsatz und Gewinn reagierten die Anleger enttäuscht.
    Quelle: Imago

    Der US-Internetkonzern Google schließt den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) für die Produktion von Waffen und Überwachungstechnologie nicht mehr explizit aus. Das geht aus aktualisierten Unternehmensrichtlinien hervor, die Google veröffentlichte. Zur Begründung hieß es in einem Blogeintrag, die Technologie habe sich seit 2018 schnell verändert. Dabei ging der Eintrag nicht speziell auf die nicht mehr erwähnten Vorsätze ein. 
    Der Schritt entspricht den Vorstellungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump, der in einer seiner ersten Amtshandlungen Sicherheitsvorgaben der vorherigen Regierung für die Entwicklung von KI zurückgenommen hatte.
    Präsident Trump bei einer Ansprache
    Der neue US-Präsident Donald Trump plant Investitionen bei Künstlicher Intelligenz in Höhe von 500 Milliarden Dollar. Bisherige Beschränkungen für KI-Nutzung sollen wegfallen.22.01.2025 | 1:39 min

    Grundsätze von 2018 teils gestrichen

    Google-Chef Sundar Pichai hatte 2018 erstmals in den Konzernrichtlinien festgeschrieben, dass sein Unternehmen Technologien nicht für den Einsatz als Waffe oder zur Überwachung von Menschen entwickeln werde. Dieser Teil wurde nun aus den Richtlinien gestrichen. 
    Stattdessen heißt es nun:

    Wir glauben, dass Demokratien bei der KI-Entwicklung führend sein sollten, geleitet von Grundwerten wie Freiheit, Gleichheit und Achtung der Menschenrechte.

    Google-Konzern

    Unternehmen, Regierungen und Organisationen, die diese gemeinsamen Werte teilten, "sollten zusammenarbeiten, um KI zu entwickeln, die Menschen schützt, globales Wachstum fördert und die nationale Sicherheit unterstützt".
    Die Grundsätze von 2018 waren nach internem Widerstand im Unternehmen gegen die Mitarbeit an einem Drohnenprogramm des US-Militärs verabschiedet worden.

    Google enttäuscht Börse

    Am Dienstag veröffentlichte der Google-Mutterkonzern Alphabet auch die Quartalszahlen und vermeldete eine deutliche Umsatzsteigerung um zwölf Prozent auf 96,5 Milliarden Dollar (92,5 Milliarden Euro). Dennoch sackte der Aktienwert des Unternehmens ab. Der Aktienkurs fiel im nachbörslichen Handel um mehr als sieben Prozent. Zum einen hatten die Anleger auf ein noch stärkeres Wachstum gehofft, zum anderen kommt mittlerweile Skepsis an den massiven Ausgaben für die KI-Entwicklung auf.
    KI-Startup DeepSeek Bild von einem Handy in einer Hand
    Der Erfolg von DeepSeek habe die Logik des Silicon Valley möglicherweise durchbrochen, so KI-Expertin Miriam Meckel. 28.01.2025 | 2:27 min
    Wie andere Tech-Giganten setzt auch Alphabet bei allen seinen Produkten stark auf Künstliche Intelligenz und investierte Milliarden in den Bau von Datenzentren. Zugleich ist die Rendite für diese Investitionen weiterhin gering und der Aufstieg des kostengünstigeren KI-Modells Deepseek aus China stellt die Strategie der US-Konzerne infrage.
    Quelle: AFP, dpa

    Mehr zu Künstlicher Intelligenz