Im Rennen um die Johnson-Nachfolge bringt eine frühere Aussage die Favoritin Liz Truss in Verlegenheit. Sie soll sich abfällig über britische Arbeiter geäußert haben.
Frühere Äußerungen der britischen Außenministerin Liz Truss über Arbeiter haben die Favoritin im Rennen um die Nachfolge des britischen Regierungschefs Boris Johnson in Verlegenheit gebracht.
In einer am Dienstag von der Zeitung "The Guardian" veröffentlichten Tonaufnahme sagt Truss, britischen Arbeitern würden "Fertigkeit und Eifer" fehlen. "Mentalität und Einstellung" britischer Arbeiter seien mitverantwortlich für die relativ niedrige Produktivität des Landes.
Truss sieht Problem mit der "britischen Arbeitskultur"
Es gebe ein grundlegendes Problem mit der "britischen Arbeitskultur", sagte Truss weiter in den Äußerungen, die aus ihrer Zeit als Spitzenvertreterin des Finanzministeriums zwischen 2017 und 2019 stammen. Britische Arbeiter müssten "mehr schuften". "Wenn Sie nach China gehen, ist das ziemlich anders, das kann ich Ihnen garantieren."
Aus dem Umfeld von Truss hieß es nach Veröffentlichung der Tonaufnahme, die Bemerkungen seien "ein halbes Jahrzehnt alt" und es fehle "Kontext". Außer Frage stehe aber, dass Großbritannien seine Produktivität verbessern müsse.
Die ehrgeizige Liz Truss ist Favoritin im britischen Rennen um die Nachfolge Johnsons. Ihr Vorbild: Margaret Thatcher.
Umfragen sehen Truss klar vor Sunak
Truss befindet sich derzeit in einer parteiinternen Stichwahl gegen den früheren Finanzminister Rishi Sunak um den Vorsitz der konservativen Tory-Partei.
Wer das Amt vom zurückgetretenen Johnson übernimmt, wird auch automatisch britischer Premierminister. Umfragen sehen Truss klar vor Sunak. Das Ergebnis der Briefwahl unter den Tory-Mitgliedern wird am 5. September erwartet.
In einem Fernsehduell haben sich Liz Truss und Rishi Sunak vor ihrer Stichwahl einen hitzigen Schlagabtausch geliefert.