Mit Cherson ist die erste Großstadt an die russische Armee gefallen. Das bestätigt auch die Ukraine. Charkiw und Mariupol sind weiter unter Beschuss.
Das ist der Stand am achten Tag:
- So verlief Tag acht nach dem Einmarsch
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) nimmt Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine, Mariupol Berichten zufolge ohne Strom. Die aktuellen Entwicklungen.
Chersons Bürgermeister Igor Kolychajew schrieb in Anspielung auf russische Soldaten auf Facebook, er habe ein Gespräch mit "bewaffneten Gästen" geführt. Er habe den Russen "gezeigt, dass wir nicht aggressiv sind", aber "keine Versprechungen gemacht".
Bürgermeister: "Enorme Schwierigkeiten, Tote zu bergen"
Kolychajew rief eine Ausgangssperre aus und schränkte den Fahrzeugverkehr ein. Die 290.000 Einwohner sollten sich daran halten, damit die ukrainische Flagge weiterhin über Cherson wehen könne.
Zugleich berichtete der Bürgermeister von "enormen Schwierigkeiten", Todesopfer zu bergen, sowie bei der Versorgung mit Essen und Medikamenten.
Cherson liegt unweit der 2014 von Russland annektierten Krim-Halbinsel. Auch die deutlich kleinere Hafenstadt Berdjansk wurde bereits von russischen Truppen erobert, eine Offensive gegen die Hafenstadt Mariupol läuft.
"Heute war der schwierigste und grausamste Tag der sieben Tage des Krieges", sagte Mariupols Bürgermeister Wadim Boitschenko in einem auf Telegram veröffentlichten Video.
Auch Wohngebäude würden von der russischen Armee beschossen, berichtete Boitschenko. Wichtige Infrastruktur wie die Strom- und Wasserversorgung funktioniere nicht mehr.
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Die Lage verschlechtere sich "von Stunde zu Stunde", sagte die 28-jährige Einwohnerin Maryna. Bislang halte Mariupol aber stand, versicherte die ukrainische Armee.
Auch Charkiw die ganze Nacht bombardiert
Im den der Ukraine wurde die nahe der russischen Grenze gelegene Stadt Charkiw nach Angaben der Regionalbehörden die ganze Nacht bombardiert.
Bei Bombardements auf Isium rund 120 Kilometer südöstlich von Charkiw starben nach Behördenangaben acht Menschen, darunter zwei Kinder. Zudem kämpften russische Truppen in Tschernihiw und Nischyn rund 150 Kilometer von Kiew entfernt sowie in Sumy und Ochtirka rund 350 Kilometer östlich von Kiew.
Wieder heftige Explosionen in Kiew
In der Hauptstadt selbst waren laut Botschaften in Online-Netzwerken in der Nacht heftige Explosionen zu hören. Nach US-Angaben geriet die riesige Kolonne russischer Armeefahrzeuge nördlich von Kiew wegen Treibstoff- und Lebensmittelmangels ins Stocken.
Ukraines Staatschef Wolodymyr Selenskyj versicherte in einer Video-Ansprache, dass sein Land "jedes Gebäude wieder aufbauen" werde und Russland für alle Schäden "Reparationen" leisten müsse.
Auch in Russland protestieren Mutige gegen den Krieg:
Nach Selenskyjs Angaben wurden mittlerweile rund 9.000 russische Soldaten getötet, Moskau bezifferte ihre Zahl hingegen auf 498. US-Außenminister Antony Blinken sagte, durch Russlands Offensive seien bereits "hunderte, wenn nicht tausende Zivilisten getötet oder verletzt worden".
USA: Russen setzen Streubomben ein
Nach US-Angaben setzt die russische Armee auch international geächtete Streubomben und Vakuumbomben ein. Der russische Außenminister Sergej Lawrow warf derweil dem Westen Gedankenspiele über einen Atomkrieg vor.
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Trotz geringer Erfolgsaussichten sollten am Donnerstag die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über eine Beendigung des Krieges im Nachbarland Belarus fortgesetzt werden.
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Russlands Angriff auf die Ukraine dauert an. Es gibt Sanktionen gegen Moskau, Waffen für Kiew. Aktuelle News und Hintergründe zum Krieg im Blog.