Wegen alter Tweets war es zu einem Shitstorm gegen die neue Bundessprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, gekommen. Nun zieht sie sich für einige Tage zurück.
Die Bundessprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, zieht sich für einige Tage aus der Öffentlichkeit zurück. Nach den "Morddrohungen und Gewaltandrohungen" gehe es jetzt erst einmal darum, alles für ihre Sicherheit zu tun, sagte der scheidende Bundessprecher der Nachwuchsorganisation, Georg Kurz.
Sarah-Lee Heinrich wolle in den kommenden Tagen keine Interviews geben und auch nicht öffentlich auftreten. Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus waren am Samstag zu neuen Bundessprecherin der Grünen Jugend gewählt worden.
Hass und Drohungen gegen Heinrich
Um Heinrich war am Wochenende ein "Shitstorm" in sozialen Medien entstanden. Dabei ging es um mehrere Jahre alte Tweets der 20-Jährigen. Die neue Bundessprecherin der Grünen Jugend hatte am Sonntag folgendes auf Twitter geschrieben:
Sie könne sich nicht erinnern, jemals einen solchen Tweet abgesetzt zu haben - aber das mache es nicht besser. "Das war maximal dumm und unangebracht."
Heinrich: "Es tut mir leid"
Heinrich betonte, sie sei Teil einer antifaschistischen Jugendorganisation. "Dieser Tweet spiegelt in keiner Weise meine Position wieder. Es tut mir wirklich leid, einen solchen Tweet jemals abgesetzt zu haben." Der Tweet wurde inzwischen gelöscht.
Schon vor ihrer Äußerung zu dem "Heil"-Tweet hatte die Sozialwissenschafts-Studentin auf Twitter beklagt, seit ihrer Wahl versuchten Rechte, Shitstorms gegen sie hochzuziehen. "Haben wohl Bammel vor einer schwarzen, linken Frau."
Es kursierten Screenshots von alten Tweets von ihr, "die zum Teil vulgär oder beleidigend sind". "Was bei den Screenshots von Tweets mit Absicht rausgenommen wird: Die sind von 2014/2015", kritisierte sie. "Da war ich 13/14 Jahre alt."
Solidarität von Politikerinnen und Politikern
Auf Twitter solidarisieren sich allerdings auch viele Menschen mit der Jugend-Sprecherin.
Auch aus ihrer eigenen Partei erhält Heinrich Rückenwind, etwa von Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt.
Sarah-Lee Heinrich forderte unterdessen auf Twitter: "Messt mich und kritisiert mich gern an meinen Positionen und meiner politischen Arbeit. Ich werde mich jetzt nicht zu allem erklären, was ich mal so mit 14 gedacht und gesagt habe, das verlange ich auch von niemandem".