Durch Ganztagsangebote lassen sich Beruf und Familie besser unter einen Hut bringen. Der Ausbau von Ganztagsschulen soll nun mit weiteren Milliarden gefördert werden.
Die Bundesregierung unterstützt den Ausbau der Ganztagsbetreuung in Grundschulen mit einem weiteren Milliardenzuschuss.
Das Kabinett beschloss nach Regierungsangaben eine "Formulierungshilfe" für die Koalitionsfraktionen im Bundestag, wonach zusätzlich 1,5 Milliarden Euro dem sogenannten Sondervermögen des Bundes zugeführt werden sollen.
Ausbau der Ganztagsschulen
Über diesen Weg werden die Länder dabei unterstützt, in Zukunft eine Acht-Stunden-Betreuung sicherzustellen.
Insgesamt stünden damit bis Ende 2021 Zuschüsse für Investitionen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro bereit.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU) erklärte:
Kinderbetreuung übernehmen häufig Frauen
Mit dem Kabinettsbeschluss würden insbesondere auch die Frauen gestärkt, die oftmals die Hauptverantwortung für die Kinderbetreuung übernehmen.
Migrantinnen erhielten durch den Ausbau der Betreuungsangebote mehr Möglichkeiten für Sprachkurse oder berufliche Weiterbildungsmaßnahmen, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Großer Bedarf an Ganztagsangeboten
Etwa die Hälfte aller Grundschulkinder nutzt nach Angaben der Bundesregierung bereits ein Ganztagsangebot. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) schätzt den Bedarf allerdings auf 75 bis 80 Prozent, diese Lücke solle nun geschlossen werden.
Gerade während der Corona-Pandemie sei deutlich geworden, wie wichtig Betreuungsangebote auch am Nachmittag seien, so Giffey.
Die Förderung ist notwendig, weil der Bund 2025 einen Rechtsanspruch auf die ganztägige Betreuung einführen will. Ziel ist es, fünf Tage die Woche jeweils eine achtstündige Ganztagsbetreuung anzubieten, einschließlich eines verlässlichen Mittagsangebots und der Möglichkeit einer Ferienbetreuung.